Gymnasium

„Für mich ist die Grundidee dort, dass am Grund meiner Existenz nicht das schweigende Universum, ein kalter Mechanismus, der nackte Zufall oder gar ein feindliches Gegenüber liegen, sondern dass dort eine Antwortbeziehung steht“ 
(Hartmut Rosa)

Mit diesen Worten beschreibt der Soziologe Hartmut Rosa in seiner viel beachteten Schrift „Demokratie braucht Religion“ das Christentum. Eine Antwortbeziehung ermöglichen - das ist in meinen Augen gleichzeitig eine treffende Umschreibung für die genuine Aufgabe des Religionsunterrichts am Gymnasium. Denn über die Identitätsfindung und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Sinnentwürfen und Wertvorstellungen hinaus, wie sie auch andere Fächer kennen, erschließen sich hier „die Schülerinnen und Schüler einen religiösen Zugang zur Wirklichkeit, der sich durch keine andere Dimension der Welterfahrung ersetzen lässt“ (vgl LP+ Gym.). Uns Religionslehrkräften kommt dabei die Aufgabe zu, die Kinder und Jugendlichen auf diesem Weg zu begleiten, Lernprozesse zu initiieren und ihnen mit unserer fachwissenschaftlichen Expertise Horizonte zu eröffnen. So können die Schülerinnen und Schüler Antworten auf ihre Fragen nach Sinn und Orientierung in der Welt finden. Eine Werthaltung zu entwickeln, eine klare Haltung zum Glauben einzunehmen, wie es der Lehrplan formuliert, setzt jedoch „Halt“ voraus. Und diesen Halt bietet die Beziehungsdimension, die der Religionsunterricht als „Plus“ bietet: Durch spirituelle Elemente, aber auch im offenen Diskurs entsteht Resonanz, entsteht ein Raum der Erfahrung, in dem der Gottesbezug und der Bezug zur christlichen Gemeinschaft immer wieder neu zur Sprache gebracht wird.

Mit unseren Fortbildungen, Veranstaltungen und Angeboten möchten wir Lehrkräfte dabei unterstützen, in ihrem Unterricht begründet Antworten zu geben und Beziehung zu ermöglichen.

Michaela Christa

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Bistum Augsburg - Abteilung Schule und Religionsunterricht
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