Die Referenten/-innen für Schulpastoral der bayerischen (Erz-) Diözesen haben sich auf ein gemeinsames Logo verständigt. Es soll zum Ausdruck bringen
Getragen im Strom der Zeit - Dasein in Freud und Leid
Leitgedanken zum Motiv
Ein Papierschiffchen, tausendfach gefaltet von Schülergeneration, entlockt vielleicht spontan ein Lächeln. Zur Schule bzw. zu Schüler – noch dazu verspielten – passt das. Aber zu den anderen Beteiligten im Lebensraum – Lehrerkräften, Verwaltungs- und Technikpersonal – finden die sich hier wieder? Und was ist mit den ernsten, leidvollen Themen des Schulalltags, werden die hier verharmlost? So viel Leichtigkeit, ja Flüchtigkeit in einem kirchlichen Logo? Ja, das verwundert, macht vielleicht aber auch neugierig.
Bei genauerem, zweitem Blick fällt vielleicht der Schattenwurf auf, der in Kreuzform gestaltet ist: Ein Kontrapunkt zu der heiteren, lebendigen Oberfläche mag der Betrachter denken – nicht der plakative Wink mit dem Zaunpfahl, aber der unaufdringliche Wegweiser, der eine Richtung und Bestimmung anzeigt. Mitten in einer Lebenswelt von meist jungen Menschen weiß Schulpastoral um die Spannung zwischen weltzugewandter Freude, Dasein im Leid und dem festen Glauben an Sinn und Ziel.
Und dann war da noch das Boot, das trägt, vertrautes biblisches Motiv, Symbol des Gemeinsam-unterwegs-Seins auf dem Ozean des Lebens, bewegt hoffentlich von dem Geist, der weht wo er will. In einem Boot sitzen bei aller Unterschiedlichkeit und gemeinsam weiterkommen – das ist Schicksal und Aufgabe zugleich, das ist der Alltag der Schulpastoral. Und es gelingt nur, wenn die Fahrt getragen ist von einem Gott, der Sinn und Ziel der Reise kennt, um die Stürme und Ängste weiß und sorgt, dass niemand untergeht.
In jener Zeit stieg Jesus in das Boot und seine Jünger folgten ihm. Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, so dass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief. Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See, und es trat völlige Stille ein. Die Leute aber staunten und sagten: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen? (Mt 8, 23 – 27)
„Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön …“ Dieses bekannte Lied spiegelt im Kontext unseres Schiffchens der Schulpastoral die eine Seite unseres Lebensweges wider: Die schönen Seiten des (schulischen) Lebens. In der Erzählung vom Sturm auf dem See kommt jedoch die Seite zum Tragen, in denen es in unserem Leben schwierig wird bzw. schwierig ist.
Sie stellt eine Art Illustration dar, was Nachfolge bedeuten kann. Viele Christen zur Zeit des Matthäus hatten Ausgrenzung und Verfolgung – ja den gewaltsamen Tod erlitten und zwar allein deshalb, weil sie Christen waren, sich zu diesem Christus bekannt haben. Matthäus verknüpft hier ganz geschickt eine Erzählung, die von einem Wunder berichtet und die zugleich die Vollmacht Jesu bestätigen soll, mit einer für seine Zuhörer ganz aktuellen Botschaft. Und diese Botschaft wird in der schroffen Erwiderung Jesu deutlich:
Habt keine Angst trotz der Stürme dieser Welt –
ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.
Der Trost und die Ermutigung liegen nicht darin, dass einem Christen nichts Schlimmes mehr widerfahren kann, sondern darin, dass Gott auch in den finstersten Momenten des Lebens, dann, wenn die Angst am Größten ist, bei ihm ist.
© Markus Moder, nach einer Vorlage von Tom Schneider
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