Die Krisenseelsorge im Schulbereich (KiS) ist ein Angebot der Schulpastoral des Bistums Augsburg und bietet allen Menschen im Lebensraum Schule Unterstützung bei Krisenfällen und in Situationen von Tod und Trauer.
Krise, Tod und Trauer in der Schule
Krisensituationen in der Schule treten meist plötzlich und unvorbereitet ein. Für alle am Schulleben beteiligten Personen – Schulleitung, Lehrkräfte, Verwaltungspersonal und Schüler/-innen – ist es eine große Herausforderung, einen guten Umgang mit dieser außergewöhnlichen Situation zu finden. Hinzu kommt, dass jeder Krisen- bzw. Todesfall, der eine Schule mittelbar oder unmittelbar trifft, ein außergewöhnliches Ereignis darstellt.
Auf diese Fälle gut vorbereitet zu sein, ein Handlungskonzept im Vorfeld erstellt zu haben und für den Notfall zu wissen, welche externen Unterstützungssysteme es gibt, gehört zu den primären Aufgaben schulischer Krisenteams.
Den (Religions-)Lehrkräften an der Schule kommt zur Bearbeitung solcher Krisenfälle eine wichtige Bedeutung zu. Ihre Aufgabe hierbei ist, nicht nur „irgendwie“ zu agieren, sondern sich gut darauf vorzubereiten. Das gilt für die einzelne (Religions-)Lehrkraft, die in ihrer eigenen Klasse handelt, aber auch für das Lehrerkollegium im Gesamten, bei Fällen, in denen die gesamte Schule betroffen ist.
Die Krisenseelsorge im Schulbereich (KiS) bietet hierzu im Vorfeld, im Akutfall und in der Nachsorge allen (Religions-)Lehrkräften ihre Unterstützung an.
Grundlage für die Arbeit von KiS in der Schule
„Warum seid ihr so traurig?“
Die Emmauserzählung bildet die theologische Grundlage für die Arbeit der Schulpastoral und somit auch der Krisenseelsorge im Schulbereich für die Diözese Augsburg.
In ihrem Verlauf zeigt sie einen Weg auf, wie seelsorgliche Begleitung von Menschen im Handlungsfeld Schule, insbesondere auch in Krisensituationen, aussehen soll. Jesus stellt die oben formulierte Frage, als er die zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus begleitet.
Im schulischen Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen Menschen ähnlich den beiden Emmausjüngern von kleinen oder großen Krisen, von Verzweiflung, Tod und Trauer betroffen sind.
Umgang insbesondere mit Tod und Trauer
Die schlimmste Krise ist sicherlich ein Todesfall aus dem Kreis der Schüler/-innen, der Lehrer/-innen oder von Angestellten. Aber auch der Tod eines Elternteils oder Geschwisterkindes im häuslichen Umfeld von Kindern und Jugendlichen wirkt in die Schule mit hinein.
Der Tod wirft Fragen auf. Er macht unsicher und hilflos. Er stellt vieles in Frage und löst die unterschiedlichsten Emotionen aus: Wut und Schock, Angst und Unsicherheit, Weinen und Lachen, Aktionismus und Apathie.
In solchen Situationen werden gerade an Religionslehrer/-innen und pastorale Mitarbeiter/-innen in der Schule besondere Erwartungen geäußert. Diese Erwartungen sind einerseits positive, weil so deutlich wird, dass „man mit uns als Kirche rechnet“. Andererseits kann dies auch zur Belastung werden. Wie gehe ich sorgsam mit den Menschen um in Situationen von Tod und Trauer? Was soll ich beachten? Was ist hilfreich in der Begleitung trauernder Menschen? Wie gestalte ich eine Trauerfeier (mit)?
Gründung und Zielsetzung von KiS als anerkanntes Unterstützungssystem
Im Schuljahr 2003/04 wurde der Bereich der „Krisenseelsorge im Schulbereich“ (KiS) in den bayerischen (Erz-)Diözesen als Teilgebiet der Schulpastoral gegründet. In der Kultusministeriellen Bekanntmachung zur Krisenintervention an Schulen vom Juli 2013 wurde KiS zudem als eines der drei anerkannten Unterstützungssystemen für die Schule benannt und zugelassen.
In der Diözese Augsburg haben sich zwei Aufgabenschwerpunkte dieses seelsorglichen Feldes entwickelt:
• Fort- und Ausbildungsangebote:
Wir möchten interessierte (Religions-)Lehrer/-innen aller Schularten durch Fort- und Ausbildungsangebote befähigen, ihrer Rolle als Begleiter/-innen im Umgang mit Krisenfällen, insbesondere im Bereich Tod und Trauer an der Schule, gerecht zu werden.
Wichtig ist uns dabei, dass die (Religions-)Lehrkräfte vor Ort geschult werden, dazu befähigt werden, in Kooperation mit verschiedenen Begleitungs- und Interventionsdiensten zusammenzuarbeiten und ihre seelsorglichen Kompetenzen, z. B. bei der Gestaltung einer Trauerfeier oder in Einzelgesprächen, einzubringen.
• Die Unterstützung im Akutfall:
KiS versteht sich dabei als verlässlicher Partner bei schulischen Krisenfällen. Durch die durchgehende Erreichbarkeit, auch am Wochenende und in den Ferien, bieten wir im Akutfall eine sofortige telefonische Beratung an und kommen in außergewöhnlichen, schwerwiegenden Krisenfällen zur Unterstützung an die Schule.
KiS als Kooperationspartner
KiS kooperiert mit den durch das Kultusministerium zugelassenen innerschulischen Unterstützungssystemen:
• dem Kriseninterventions- und Bewältigungsteam Bayerischer Schulpsychologen (KIBBS) und
• der Evangelischen Notfallseelsorge in Schulen (NOSIS).
An der Schnittstelle zwischen häuslichem/öffentlichem Krisenort und Schule arbeitet KiS eng mit den diözesanen Unterstützungssystemen zusammen:
• Notfallseelsorge und
• Kontaktstelle Trauerbegleitung.
Mitarbeiter/-innen bei KiS
In der Diözese Augsburg stehen beratend für Schulen und Lehrkräfte speziell ausgebildete „Krisenseelsorger im Schulbereich“ zur Verfügung. Alle KiS-Mitarbeiter/-innen sind umfangreich nach PSNV-Standard geschult, verfügen über die notwendige Qualifizierungsmodule für den schulischen Bereich und unterrichten aktiv an den unterschiedlichsten Schularten – kennen somit das System Schule von „innen“.
Die Leitung des Teams und des operativen Bereichs liegt in den Händen der Diözesanbeauftragte für die „Krisenseelsorge im Schulbereich“, Frau Michaela Grimminger.
Uns ist sehr wohl bewusst, dass Krisensituationen nie ganz perfekt zu bewältigen sind und es immer Grenzen der Begleitung und Grenzen unseres Angebotes gibt.
Wir versuchen durch unser Angebot Sie nach besten Kräften zu unterstützen, gerade auch weil wir Sie als Lehrkräfte in dieser Situation nicht alleine lassen möchten –
Handeln Sie nicht nur individuell!
Lassen Sie sich unterstüzen!
You´ll never walk alone!
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