Buchtipp KiS: Traumatisierte Kinder in der Schule: verstehen – auffangen – stabilisieren

Wie Lehrkräfte traumatisierte Kinder und Jugendliche stärken können

Traumatisierung betrifft längst nicht mehr nur Kinder und Jugendliche mit Kriegs- oder Fluchterfahrungen. Auch schwere familiäre Krisen, Vernachlässigung, Gewalt, Unfälle oder Krankheit können bei jungen Menschen Spuren hinterlassen, die tief in ihre Lebens- und Lernwelt hineinwirken.

Doch wie können Lehrkräfte mit diesen oft unsichtbaren Wunden umgehen?
Wie können sie erkennen, wenn ein Kind unter traumatischem Stress leidet – und wie in der konkreten Unterrichtssituation hilfreich reagieren?

Ein wertvolles Hilfsmittel für die Praxis

Helga Kohler-Spiegel liefert mit ihrem kompakten, praxisnahen Buch
Traumatisierte Kinder in der Schule – verstehen, auffangen, stabilisieren“ (Patmos Verlag) fundierte und leicht zugängliche Antworten auf genau diese Fragen. Auf 96 Seiten gelingt es der Autorin, aktuelle Erkenntnisse aus der Psychotraumatologie mit dem konkreten Alltag von Lehrkräften zu verknüpfen – anschaulich, verständlich und direkt anwendbar.

Wie wirkt traumatischer Stress im Gehirn?

Ein zentrales Anliegen des Buchs ist es, Verständnis zu schaffen für die Reaktionen traumatisierter Kinder. Mit leicht verständlichen Schaubildern erklärt Kohler-Spiegel, wie unser Gehirn in Extremsituationen funktioniert, was bei Überforderung geschieht – und warum manche Kinder scheinbar „unpassend“ oder überreizt reagieren. Diese biologische Sichtweise hilft, Verhaltensweisen neu zu deuten – nicht als Störung, sondern als Überlebensstrategie.

Fallbeispiele und Übungen aus der Praxis

Neben den theoretischen Grundlagen bietet das Buch zahlreiche Fallbeispiele und Übungen, die zeigen, wie Lehrkräfte:

  • belastete Kinder frühzeitig erkennen,
  • in akuten Situationen ruhig und sicher reagieren,
  • und langfristig zur Stabilisierung beitragen können.

Dabei wird Schule nicht nur als Bildungsort verstanden, sondern als möglicher „sicherer Ort“ – ein Ort, an dem Kinder Vertrauen, Verlässlichkeit und Beziehung erfahren können.

Das Buch macht Mut und zeigt ganz konkret, wie Schule zu einem stärkenden Ort werden kann – auch ohne psychotherapeutische Ausbildung. Es richtet sich an alle, die in pädagogischen Kontexten mit Kindern arbeiten, und besonders an Lehrkräfte, die sich oft mit großer Sensibilität, aber auch Unsicherheit mit dem Thema konfrontiert sehen.

Das Buch finden Sie hier bei der Verlagsgruppe Patmos.