Augsburg (pba). Weihbischof Florian Wörner hat heute Nachmittag in einem feierlichen Gottesdienst im Augsburger Dom 109 neuen Religionslehrerinnen und Religionslehrern im Bistum Augsburg die Missio canonica verliehen. Der Leiter der Hauptabteilung „Schule“ erteilte den Kandidaten damit von Seiten der Kirche die Erlaubnis, das Fach Katholische Religionslehre zu unterrichten. Die neuen Lehrerinnen und Lehrer hätten nun „den Auftrag, jungen Menschen die Frohe Botschaft Jesu Christi weiterzugeben“, eine Aufgabe, „die Geist und Herz des Menschen ganz beansprucht“, so der Weihbischof bei der Verleihungszeremonie.
In seiner Predigt ging Weihbischof Florian Wörner auf die Bedeutung der Missio canonica ein: „Missio heißt Sendung.“ Wer mit der Missio canonica ausgestattet sei, sei „auf Sendung“. Gesendet würden die Religionslehrkräfte von Gott und der Kirche. Dies gebe Sicherheit, Stärke und auch eine gewisse Vollmacht. Gleichzeitig bedeute es aber auch, nicht die eigenen Interessen und sich selbst zu verwirklichen, sondern das weiterzugeben, was von Jesus Christus empfangen worden sei. Die Religionslehrerinnen und Religionslehrer sollten „nicht nur etwas lehren, sondern als Person da sein und Zeugnis geben“. Nur so sei es möglich, andere zu überzeugen, erklärte der Weihbischof. Sechs der 109 Junglehrkräfte sind kirchliche Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Im kirchlichen oder staatlichen Dienst stehen die 14 Religionslehrkräfte, die die Missio canonica für ihre Tätigkeit an Beruflichen Schulen erhielten. Die restlichen Teilnehmer sind staatliche Religionslehrkräfte an den verschiedenen Schulformen: 36 an Grundschulen, zehn an Mittelschulen, acht an Förderschulen, 17 an Realschulen und zwölf an Gymnasien. Außerdem haben sechs Lehrkräfte, die sich bereits im Staatsdienst befinden, nachträglich die Missio canonica erworben.
Statement zum Empfang der Missio canonica:
Die angehenden Religionslehrkräfte hatten sich in einem Besinnungstag im Exerzitienhaus St. Paulus auf den Empfang der Missio canonica vorbereitet. In einem Statement zu Beginn des Gottesdienstes formulierte u.a. eine Teilnehmerin ihre Gedanken zu ihrer "Aussendung":
„Herr, was soll ich tun?
Stell mich hin, wo du willst.
Stell mich hin, wo du mich brauchen kannst,
denn du kennst mein Herz.“
So lautet der Refrain eines Neuen Geistlichen Liedes.
Herr, was soll ich tun? – Religion unterrichten, heute (in unserer säkularen Welt)? Eine Herausforderung, die ich annehme, weil ich überzeugt bin, damit einen unverzichtbaren, unschätzbar wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.
Stell mich hin, wo du willst – auch in verhaltensoriginelle Klassen, auch in schwierige Situationen. Ich vertraue auf Gott, dass mein Handeln einen Sinn hat und Früchte trägt, auch wenn diese mir verborgen bleiben.
Stell mich hin, wo du mich brauchen kannst – Gott braucht mich. Er vertraut mir diese Aufgabe an.
Denn du kennst mein Herz – Religion zu unterrichten ist für mich ein Herzensanliegen. Ich darf Gottes Botschaft, die ich selbst im Herzen trage und aus der ich lebe, an andere Menschen weitergeben.