5. Förderschultag am 11. Juni 2016 in Leitershofen
„EinBlick – biographisches Lernen im Religionsunterricht"
Am 11. Juni 2016 fand im Leitershofener Exerzitienhaus St. Paulus der 5. Förderschultag der Diözese Augsburg statt, der sich in diesem Jahr der Thematik des biographischen Arbeitens widmete.
Die Idee des Fortbildungstages, zu dem sich Religionslehrkräfte aus der gesamten Diözese trafen, war es, sich mit der eigenen Person und mit seiner eigenen Biographie zu beschäftigen. Denn, nur wer sich selber gut kennt und mit sich im Reinen ist, kann zentriert und zielgerichtet mit Schülerinnen und Schülern arbeiten. Gerade in der Förderschule bringen die Kinder und Jugendlichen oft Biographien mit, die von belastenden Erfahrungen oder problematischen Lebenssituationen und Scheitern geprägt sind.
Um diesen jungen Menschen auch im Religionsunterricht Unterstützung und Hilfestellungen geben zu können, brauchen wir Lehrkräfte, die sicher und in sich ruhend in ihrem Leben stehen können und ihre eigene Biographie „angeschaut“ und reflektiert haben.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen hatten die Möglichkeit, sich zwischen drei Workshops zu entscheiden. Die drei Referentinnen und Referenten boten auf kompetente, vielfältige und ansprechende Weise Anregungen zur Selbstreflexion und für die Arbeit im Religionsunterricht.
Mit dem Religionspädagogen Prof. Frieder Harz tauchten die Lehrkräfte unter dem Thema „Geschichten für das Leben – die Bibel und ihre Schätze“ in die Welt des Erzählens ein. In Verbindung mit entwicklungspsychologischen Impulsen wurde spürbar, dass gerade biblische Texte anregen, dem eigenen Leben auf die Spur zu kommen.
Frau Sabine Sautter, Sozialpädagogin und Referentin in der Biographiearbeit, widmete sich in ihrem Workshop mit den Religionslehrkräften dem „rote(n) Faden im eigenen Leben“. Ihr Angebot „Biographiearbeit zum Kennenlernen“ bot über Gespräch, Spiel, kreatives Schreiben und Reflexion vielfältige Zugänge, um im Blick zurück Ressourcen für die Zukunft zu entdecken. Dabei nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch viele konkrete Ansatzpunkte für die schulische Arbeit neu wahr.
Schere, Kleber und vielfältige Bilder waren die Basis für den dritten Workshop „Soulcollage – Vergangenheit verstehen –Gegenwart begreifen – Zukunft gestalten“ mit der evangelischen Diakonin Frau Petra Messingschlager. Der kreative Auseinandersetzungsprozess mit der eigenen Person durch die Gestaltung von Bildkarten in Verbindung mit Gesprächen machte deutlich, wie perspektivenreich und spannend der Blick auf das eigene Leben sein kann.
Erfüllt und bestärkt, mit neuen Ideen im Gepäck und neuen Sichtweisen auf das eigene Leben sowie für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf, machten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf den Weg nach Hause.
Anne Hopmann (SemRin i. K.)
Dr. Kristina Roth (StRin i. K.)