Schnuppertag Theologie
Augsburg (pba). Weihbischof Florian Wörner, Leiter der Hauptabteilung Schule, hat gestern knapp 200 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe beim Schnuppertag Theologie an der Universität Augsburg begrüßt. „Auch ich habe einen Prozess des Suchens durchlaufen“, so der Weihbischof. Infoveranstaltungen wie diese seien für seine Entscheidung notwendig gewesen. Bereits seit über zehn Jahren laden die Diözese und die Katholisch-Theologische Fakultät dazu ein, das Theologiestudium und mögliche Berufe in diesem Bereich kennenzulernen. Neben den klassischen theologischen Berufen Religionslehrer/-in, Priester und Pastoralreferent/-in werden auch Berufe vorgestellt, die auf den ersten Blick vielleicht nicht mit dem Theologiestudium in Verbindung gebracht werden, beispielsweise der Journalismus.
Organisiert wurde der Schnuppertag von Bernhard Rößner, Leiter der Abteilung Schule und Religionsunterricht, und Heidi Esch, Mentorin für Studierende. Doch ohne die Hilfe von den 22 Studierenden beim Aufbau, bei den Campus-Führungen und in den Kleingruppen, wäre dieser Tag nicht möglich gewesen, betont Esch. Besonders freute sich Rößner über die Teilnahme ganzer Kurse im Rahmen von berufsorientierenden P-Seminaren in Katholischer Religionslehre. Manche der Schülerinnen und Schüler interessierten sich in erster Linie zwar nicht für das Theologiestudium, nutzten aber auch die Chance, den Unialltag zu erleben, da die Katholisch-Theologische Fakultät als einzige Fakultät der Universität Augsburg im geisteswissenschaftlichen Bereich einen solchen Orientierungstag anbietet.
Natürlich möchten die Diözese Augsburg und die Katholisch-Theologische Fakultät durch den Schnuppertag möglichst viele Schülerinnen und Schüler für das Theologiestudium begeistern. Doch für Rößner ist der Schnuppertag „zunächst Ausdruck dafür, dass die Kirche Interesse an den Jugendlichen hat und dass sie sie beraten und zu einer guten Berufsentscheidung beitragen möchte.“ Außerdem solle der Schnuppertag Jugendliche dafür sensibilisieren, dass es auch Bedarf an Theologen außerhalb der kirchlichen Berufe und des Lehramts gebe, beispielsweise im Bereich des Personalmanagements, im Journalismus oder als Bildungsreferent/-in, so Rößner. Ein besonderes Anliegen ist und bleibt dem früheren Religionslehrer aber der Religionsunterricht. „Der Religionsunterricht hält die Botschaft Jesu in der Gesellschaft präsent.“ In seiner früheren Lehrertätigkeit habe er die Erfahrung gemacht, „dass die Jugendlichen auch in einer säkularen Welt offen sind für religiöse Fragen.“
Wie es sich anfühlt Student/-in zu sein, konnten die Schülerinnen und Schüler beim Schnuppertag selbst erkunden: Nach dem Besuch einer Vorlesung von Prof. Dr. Georg Langenhorst, Lehrstuhl für Didaktik des katholischen Religionsunterrichts und Religionspädagogik, ging es zum Mittagessen in die Mensa. Nachmittags wurden sie von Studierenden über den Campus geführt. Nach einem kurzen Einblick in die theologischen Studiengänge durch die Fachstudienberaterin Anne Grund konnten sich die Schülerinnen und Schüler über verschiedene Berufe, die mit Theologiestudium möglich sind, informieren. In Kleingruppen bestand die Möglichkeit, mit Vertretern unterschiedlicher Berufsgruppen ins Gespräch zu kommen, darunter Religionslehrer/-innen der verschiedenen Schulformen, Pfarrer Konrad Bestle von der Diözesanstelle „Berufe und Kirche“, die Ausbildungsleiterin für Pastoralreferenten/-innen Angelika Maucher und Isolde Fugunt vom Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e.V. in München (ifp).