Auftaktveranstaltung des Reli-Forums Augsburg

Umrahmt vom eindrucksvollen Vortrag der Schulband eröffnete Prof. Dr. Manfred Riegger, der Leiter des Reli-Forums, die erste Abendveranstaltung mit einer Präsentation des Kunstprojektes „Mehr als ein Gesicht …”, das Schülerinnen und Schüler verschiedener berufsvorbereitender Klassen der Benedikt-von-Nursia-Berufsschule Augsburg zusammen mit ihrem Religionslehrer Florian Lettl zum Thema Identität gestaltet haben. Lettl stellte das Projekt anschließend selbst vor - das zugrunde liegende Konzept, das unterrichtspraktische Zustandekommen, die Besonderheiten im Umgang mit Schülerinnen und Schülern einer Förder-Berufsschule. „Mach‘ aus Pappmaschee einen Kopf“ – so lautete zunächst der Auftrag, zwei Stunden wurden für die Rohform des Kopfes aufgewendet, nach einer Woche zwei weitere Stunden für die Ausarbeitung der Details und das Bemalen. An den Köpfen erkennt man die motorischen Fähigkeiten der Jugendlichen, aber auch ihre Individualität kommt zum Ausdruck. - „Diese Stunde schreiben wir etwas über die gestalteten Köpfe“. Einfache, klar formulierte Arbeitsaufträge genügten den Schülerinnen und Schülern. Es entstanden kurze Lebensbeschreibungen der modellierten Köpfe, die immer auch die Persönlichkeit der jungen Künstler durchscheinen lassen. Florian Lettl fotografierte die Jugendlichen hinter ihren Pappmaschee-Gesichtern und präsentierte Texte und Bilder auf lebensgroßen Tafeln der Öffentlichkeit, zuerst in der Schule, dann in einer Ausstellung im Foyer der Stadtbibliothek. - Was hat das Projekt bei seinen Schülerinnen und Schülern bewirkt? „Wenn ihre Arbeiten vorgestellt werden, bekommen sie das Gefühl: Ich bin es wert, gesehen zu werden; sie bekommen Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Sie wollen es wieder machen“, so Florian Lettl. Es gelang ihm, die jungen Leute zu kreativem Tun und Nachdenken über sich selbst anzuregen. Dies ist ein erster, aber entscheidender Schritt, sich unterrichtlich näher mit dem christlichen Menschenbild auseinanderzusetzen, zu erfahren, dass jeder Mensch "mehr (ist) als ein Gesicht". Gleichzeitig lernte Lettl als Religionslehrkraft auch seine Schülerinnen und Schüler besser kennen. In den Lehrplänen der verschiedenen Schularten ist das Projekt dem Thema „Identitätsfindung“ zuzuordnen.