5. Schulpastoraltag 2012 in Roggenburg

Mehr als 160 Religionslehrkräfte haben sich am Samstag, dem 28. April im Bildungszentrum des Klosters Roggenburg zum 5. Schulpastoraltag der Diözese Augsburg getroffen. Kommunikation - Begegnung - Gemeinschaft - Communio waren die Stichworte, an denen sich die Vorträge und Arbeitskreise thematisch orientierten.

Markus Moder, Referent für Schulpastoral in der Diözese Augsburg, zeigte an den einfachen Puzzleteilchen des Tages-Logos, was nötig ist, um miteinander in Beziehung zu treten: eine passende verbindende Mitte. WER oder WAS eine solche Mitte sein kann, hängt von der jeweiligen Begegnung ab: Die Mitte kann die Schule als System sein, ein Kollege, die Schulleitung, der zu unterrichtende Stoff, eine Freundschaft, ich und vieles mehr. Die Mitte kann letztendlich Gott selbst sein, der die Verbindung zwischen allen herstellt.

Im Schulalltag ermöglichen viele positive Begegnungen, die Schule als Gemeinschaft, als Schulfamilie zu erleben. Aber wie in jeder Gemeinschaft gibt es auch dort Kommunikation oder Begegnung, die als schwierig empfunden wird, die konfliktbeladen ist oder Angst macht. Darauf und auf die Frage, wie Schulpastoral die Glaubenskommunikation an der Schule fördern kann, wurde auf unterschiedliche Weise in den Arbeitskreisen eingegangen.

Zum Auftakt der ganztägigen Veranstaltung dankte Bernhard Rößner, der Leiter der Abteilung Schule und Religionsunterricht, allen Kolleginnen und Kollegen für ihr schulpastorales Engagement, das - meist ohne Vergütung - aus ihrer kirchlichen „Sendung“, der „missio“ heraus erfolgt.

Schulpastoral kommt als pastorale Initiative der Religionslehrkräfte aus der Schule und trägt zur nachhaltigen Förderung der Glaubenskommunikation an der Schule bei. Im Blick auf unsere Kirche heißt das, als „lernende Kirche“ etwas über die Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen zu erfahren, gleichzeitig können aber Glaubenserfahrungen lebensnah angebahnt werden, die für die Kirche öffnen.

Auf vielfältige Weise bieten sich Vernetzungen zur Kirche; hier sind die Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten noch nicht ausgeschöpft, die gerade im Kontext sich weitender Seelsorgeräume immer bedeutsamer werden.

Schulpastoral zeigt somit eindrucksvoll auch die pastorale Bedeutung des Wirkens von Religionslehrkräften, nicht nur im Raum der Schule!

Hausherr Pater Roman Löschinger, Direktor des Roggenburger Zentrums für Familie, Umwelt und Kultur, gab in seiner Begrüßung ein Leitwort des Klosters aus den Bekenntnissen des heiligen Augustinus mit in den Tag:

  • miteinander reden und lachen sich gegenseitig gefälligkeiten erweisen zusammen schöne bücher lesen sich necken dabei aber auch sich achtung erweisen mitunter sich auch streiten ohne hass so wie man es wohl einmal mit sich selber tut manchmal auch in den meinungen auseinandergehen und damit die eintracht würzen einander belehren und voneinander lernen die abwesenden schmerzlich vermissen die ankommenden freudig begrüßen lauter zeichen der liebe und gegenliebe die aus dem herzen kommen sich äußern in miene wort und tausend freundlichen gesten und wie zündstoff den geist entflammen so dass aus den vielen eine einheit wird

Organisiert wurde der Schulpastoraltag vom Referenten für Schulpastoral Markus Moder (rechts) und seiner Vorgängerin Kristina Roth (links). Veranstalter dieser in 2-jährigem Turnus stattfindenden Tagung ist die Abteilung Schule und Religionsunterricht mit seinem Leiter, Studiendirektor Bernhard Rößner.

Den Abschluss des Tages bildete ein feierlicher Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger und Pater Roman Löschinger.

Weihbischof Losinger griff in seiner Ansprache das Thema des Tages auf: Wahre Communio geht von Jesus aus und gründet in ihm. Ausgehend vom Prolog des Johannesevangeliums "das Wort hat unter uns gewohnt" erinnerte er daran, dass die Begegnungen mit Jesus heilend waren, nirgendwo in der Bibel ist von störenden Begegnungen die Rede.

Der Weihbischof hob noch einmal die Bedeutung der Religionslehrerinnen und Religionslehrer für das Glaubensleben junger Menschen hervor. Im Religionsunterricht begegnen Kinder und Jugendliche von heute oft zum ersten und manchmal auch zum letzten Mal dem Glauben. Er kann für die jungen Menschen zur Ebene für Sinnstiftung in der Begegnung mit Gott werden. Die "Zuversicht, neue Christen gewinnen zu können" (Bischof Joachim Wanke) sollte uns nicht fehlen, Religionslehrerinnen und Religionslehrer tragen entscheidend dazu bei.

Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von der Franziskus-Band mit Chor, Insturmentalisten und Solisten aus der Umgebung von Kempten unter der Leitung von Herrn Meister.

 

Bilder des Tages