RU im Gespräch

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Religionsunterricht an Schulen ist immer wieder Thema in der öffentlichen Diskussion. Wir begrüßen das Interesse für diese Fragen und bieten auf dieser Seite aktuelle Informationen, Fakten, Zahlen und weiterführende Links für das Gespräch rund um Religion an der Schule.

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Für einen zukunftsfähigen Religionsunterricht – konfessionell, kooperativ, dialogisch

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) setzt sich für den konfessionellen Religionsunterricht in ökumenischer Kooperation und im interreligiösen Austausch ein. Das ZdK unterstützt damit die Entwicklung eines konfessionellkooperativen Religionsunterrichtes, für den die Deutsche Bischofskonferenz im November 2016 Rahmenempfehlungen für die Diözesen vorgelegt hat. Ein solcher Religionsunterricht bietet Zugang zu religiöser Weltdeutung, er fördert die Ausbildung eines eigenen Standpunktes und erzieht zu religiöser Toleranz sowie zu Dialog- und Urteilsfähigkeit. Er leistet so in einer pluralen Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zur Identitätsbildung und zum gegenseitigen Verständnis.

ZdK - Zentralkomitee der deutschen Katholiken:
www.zdk.de

Konfessionell, kooperativ, kontextuell - Weichenstellungen für einen zukunftsfähigen Religionsunterricht

Der Religionsunterricht in Deutschland steht angesichts gesellschaftlicher, politischer und religiöser Transformationsprozesse vor neuen Herausforderungen. Die Zugehörigkeiten zu Religionen und Konfessionen verändern sich: Evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler werden weniger, der Anteil konfessionsloser und muslimischer Schülerinnen und Schüler steigt. Zugleich ist Religion wieder ein öffentliches Thema geworden.

Gesamtgesellschaftlich stellt sich die entscheidende Frage, wie das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen, religiösen und weltanschaulichen Hintergründen in guter Weise gelingen kann. Kinder und Jugendliche sehen sich dadurch herausgefordert, blicken aber optimistisch auf die Zukunft und zeichnen sich durch eine pragmatische Haltung auch im Bereich des Religiösen aus.

AKRK (arbeitskreis katholische religionspädagogik/katechetik)
www.akrk.eu

Positionspapier

Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht heute (16. Dezember 2016) die Erklärung „Die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts. Empfehlungen für die Kooperation des katholischen mit dem evangelischen Religionsunterricht“, in der Empfehlungen für die Kooperation des katholischen mit dem evangelischen Religionsunterricht gegeben werden. Damit nehmen die deutschen Bischöfe 20 Jahre nach dem Dokument „Die bildende Kraft des Religionsunterrichts“ (1996) und gut zehn Jahre nach „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen“ (2005) erneut zu Grundfragen des schulischen Religionsunterrichts Stellung. 

Die Erklärung skizziert zunächst Aufgaben und Ziele des katholischen Religionsunterrichts als eines konfessionellen Unterrichts, der in ökumenischer Offenheit erteilt wird. Der konfessionelle Religionsunterricht zielt über die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten im Umgang mit dem christlichen Glauben und anderen Religionen auf die Entwicklung religiöser Orientierungs-fähigkeit im persönlichen und gesellschaftlichen Leben. In der Auseinander-setzung mit dem Wahrheitsanspruch und der existenziellen, die Lebensgestaltung herausfordernden Bedeutung des christlichen Glaubens können die Schüler ihre eigenen religiösen und moralischen Überzeugungen prüfen, gegebenenfalls revidieren und weiterentwickeln. 

Zum katholischen Verständnis von Konfession gehört die Offenheit für andere Konfessionen und Religionen und die hierfür notwendige Dialogbereitschaft. Der Religionsunterricht fördert daher die Entwicklung einer gesprächsfähigen Identität, die die Fähigkeit und Bereitschaft, eine religiöse Überzeugung auszubilden und zu vertreten, ebenso umfasst wie die Fähigkeit und Bereitschaft, sich mit Anders- und Nicht-Gläubigen zu verständigen. Ein katholischer Religionsunterricht in ökumenischem Geist ist grundsätzlich offen für die Kooperation mit dem evangelischen Religionsunterricht. 

„Für die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts ist die Kooperation beider Fächer von großer Bedeutung“, erklärt der Vorsitzende der Kommission für Erziehung und Schule, Erzbischof Hans-Josef Becker (Paderborn). Zum einen werde in vielen Regionen die parallele Einrichtung von katholischen und evangelischen Lerngruppen nicht mehr möglich sein, weil die Zahl der katholischen oder evangelischen Schüler dafür zu gering ist. Zum anderen hätten die Erfahrungen in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Teilen von Nordrhein-Westfalen gezeigt, dass eine erweiterte Kooperation, die die Einrichtung gemischt-konfessioneller Lerngruppen ermöglicht, sinnvoll ist. „Entscheidend ist dabei“, so Erzbischof Becker weiter, „dass die Kooperation nicht nur organisatorisch geregelt, sondern auch religionspädagogisch gestaltet wird“. 

Im vierten Kapitel der Publikation werden daher auf der Grundlage theologischer Überlegungen zur Ökumene religionspädagogische Empfehlungen gegeben und rechtliche Eckpunkte in Erinnerung gerufen. Die Empfehlungen beziehen sich auf die Ziele der Kooperation, auf die Entwicklung einer Religionsdidaktik und auf die Anforderungen, die ein kooperativer Unterricht an die Religionslehrer stellt. Es wird deutlich, dass die Kooperation von katholischem und evangelischem Religionsunterricht nicht mit einem überkonfessionellen Religionsunterricht verwechselt werden darf. „Ziel der Kooperation beider Fächer ist es vielmehr“, betont Erzbischof Becker, „dass die Schüler zu einem besseren Verständnis konfessioneller Gemeinsamkeiten und Unterschiede gelangen und dabei auch die Frage nach der Zugehörigkeit zur katholischen oder evangelischen Kirche und ihre Bedeutung für das eigene Leben bedenken“. 

Die Bischöfe beschränken sich bewusst auf Empfehlungen, weil angesichts der regionalen Unterschiede ein bundeseinheitliches Modell der Kooperation nicht sinnvoll erscheint. Die Empfehlungen sind eine Orientierungshilfe für die Entwicklung von Modellen der Kooperation, die den jeweiligen regionalen Gegebenheiten gerecht werden. 

In den rechtlichen Eckpunkten wird schließlich der durch das Grundgesetz (Art. 7 Abs. 3), die Verfassungen der Länder und die Staatskirchenverträge festgelegte Rahmen aufgezeigt, innerhalb dessen Regelungen zur Kooperation von katholischem und evangelischem Religionsunterricht getroffen werden können.  

Hinweis:

Das Wort der Bischöfe „Die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts. Empfehlungen für die Kooperation des katholischen mit dem evangelischen Religionsunterricht“ (Die deutschen Bischöfe, Nr. 103), kann in der Rubrik „Veröffentlichungen“ als Broschüre bestellt werden.

Pressemitteilung der KED (Katholische Elternschaft Deutschlands) vom 29.10.2016

Ohne Werte ist Pädagogik nicht möglich (03.10.2016)

Pressemitteilung der KEG (Katholische Erziehergemeinschaft) Bayern vom 03.10.2016

anlässlich der Pressekonferenz zum Abschluss der Herbst-Vollversammlung in Fulda am 22. September 2016 (Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz 180/22.09.2016), Nr. 11, S. 11: Zur Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts

herausgegeben im Juli 2016 vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Augsburg; mit einem Anhang: An einem Strang ziehen - Beispiele guter Praxis zur Vernetzung von Kindertageseinrichtungen, Schulen und Pfarreien/-gemeinschaften

herausgegeben von Heinrich Bedford-Strohm, Matthias Jena, Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, Professor Randolf Rodenstock und Heinrich Traublinger

anlässlich der Pressekonferenz zum Abschluss der Herbst-Vollversammlung in Fulda am 28. September 2012 (Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz 159/28.09.2012), Nr. 3, S. 4-7: Studientag zur Glaubenskommunikation in Religionsunterricht und Katechese

und weitere Erklärungen der deutschen Bischöfe zum Thema "Religionsunterricht an Schulen" sind auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz zu bestellen oder stehen dort zum Download bereit:
> www.dbk.de

zusammengestellt auf den Seiten des Religionspädagogischen Portals der katholischen Kirche in Deutschland 
> rpp-katholisch.de

RPZ Impulse
Das Religionspädagogische Zentrum Bayern greift in seiner Online-Zeitschrift RPZ Impulse aktuelle Themen zur religiösen Bildung und Erziehung in Bayern auf:

Bernhard Rößner, Für die Freiheit des Perspektivenwechsels. Modi der Weltbegegnung, Konzepte religiöser Bildung und bekenntnisgebundener Religionsunterricht

Sr. Teresa Spika OSB, Konfessionalität quo vadis? – Religionspädagogische Herausforderungen angesichts gesellschaftlicher Heterogenität

Bistum Augsburg - Abteilung Schule und Religionsunterricht
Bistum Augsburg