Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Und mit ihm viele Stunden voller Engagement, Verantwortung und Fürsorge.
Vieles wurde von Ihnen geleistet, geplant, begleitet, getragen. Nun ist es Zeit, das alles ruhen zu lassen. Nicht im Sinne von „liegen lassen“, sondern im biblischen Sinn: loslassen, zur Ruhe kommen, neu atmen.
„Er aber zog sich zurück an einen einsamen Ort, um zu beten.“
(Lk 5,16)
Jesus selbst lebt es vor: Immer wieder nimmt er sich Zeit für sich – fern vom Trubel, fern von Erwartungen, selbst fern von seinen Jüngern. Er ist nicht immer erreichbar. Nicht immer kreativ. Nicht immer im Dienst. Manchmal ist er einfach nur: da – präsent. Im Gespräch mit Gott. Bei sich.
So wie Jesus dürfen auch Sie die Zeit nutzen, um sich zurückziehen – nicht nur dürfen, sondern sollen. Die Ferien sind kein Belohnungsinstrument, sondern ein Geschenk: Eine Zeit der Wiederherstellung. Eine Einladung, aufzuatmen und sich selbst neu zu begegnen.
Vielleicht einmal nicht alles weiterdenken. Nicht jede Idee zu Ende führen. Nicht erreichbar sein. Nicht in Verantwortung stehen. Nicht müssen, sondern dürfen.
Lassen Sie das Schuljahr ruhen. Lassen Sie sich selbst zur Ruhe kommen. Gönnen Sie sich Zeit, in der nichts geschehen muss – aber viel geschehen darf.
Gott begegnet uns nicht nur im Tun, sondern oft gerade im Lassen.
In der Stille. In der Langsamkeit. Im Dazwischen. In der Natur. In Begegnungen.
Im Fortgehen. Im Dableiben. Im Neuen. Im Vertrauten.
Ich wünsche Ihnen von Herzen eine gesegnete, erholsame und stille Zeit – mit Raum für sich selbst, für Neues, für Leichtigkeit und für Gott.
Erholen Sie sich gut und bleiben Sie behütet!
Ihre
Dr. Kristina Roth
Leiterin der Abteilung Schule und Religionsunterricht