„Wert(e)voll gestalten“ – Im Ganztag kreativ Werte Gestalt werden lassen

An der Mittelschule Leipheim findet innerhalb des gebundenen Ganztagesangebotes wöchentlich einmal ein „AG-Nachmittag“ statt. Im Rahmen des kirchlichen Engagements in der Ganztagsschule wird hier schon mehrere Jahre ein Stundenkontingent zur Wertevermittlung ermöglicht. Für Schülerinnen der Jahrgangsstufen 8 - 10 wurde dieses Schuljahr die „Mädchen-AG“ „Wert(e )voll gestalten“ neu konzipiert. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes steht hier unabhängig religiöser/weltanschaulicher Einstellungen die Wertevermittlung im Vordergrund. Werte sollen unterschiedlich „Gestalt bekommen“: durch kreative Bastelarbeiten ebenso wie durch Austausch und in der Durchführung von sozialen Projekten innerhalb der Schulgemeinschaft (sowie darüber hinaus).

„Meine Gefühle und ich – ich und meine Gefühle“ - unter diesem Leitgedanken sollten die Schülerinnen ein vorherrschendes Gefühl darstellen. Nicht wenigen SchülerInnen fällt es schwer, Gefühle zu benennen und diese mittels Aussprechen zuzulassen.

„Awarness“ („wache Wahrnehmung“) sollte in einem mehrstufigen Projekt mithilfe einer Tonarbeit geweckt werden, um den Schülerinnen die Erfahrung zu ermöglichen, sich selbst sensibel wahrzunehmen. Zur Vorbereitung wurde in der Gruppe anhand eines Bilderbuches Offenheit im Umgang mit dem Thema „Gefühle“ geweckt. Ein Übergang zum Gespräch über Gefühle mittels Gefühlskarten gelang dadurch spielerisch. Zum Projektbeginn wurde mit einer kurzen Phantasiereise eingeleitet. Die Schülerinnen wurden an „ihr Inneres“ gelenkt. Gestaltpädagogisch betrachtet wurden sie mithilfe diesen inneren Eindrucks angeregt, ein momentan vorherrschendes Gefühl zum Ausdruck zu bringen. Im anschließenden Töpfern eines „Männchens“ sollte dieses Gefühl sichtbar werden. Frei in Größe und Haltung und ohne Gesichtsausdruck, bekamen sehr unterschiedliche Gefühle Gestalt. Ein anschließendes Nachspüren mittels „In-die-Figur-Gehens“ (Schülerin geht mit der eigenen Körperhaltung in die Haltung des „Männchens“) ermöglichte es, vor dem Brand evtl. noch notwendige Korrekturen an der Tonfigur zu vollziehen.

Mittels abschließenden Austauschs erhielten die Schülerinnen die Möglichkeit, sich über eigene bekannte Gefühlssituationen - die für sie anhand aller getöpferten Männchens sichtbar wurden - auszutauschen. „Fröhlich gestimmt sein“ fand ebenso Platz wie „sich ohnmächtig fühlen“ und „verbunden sein“.
Mit Freude und auch „verdientem Stolz“ nahmen die Schülerinnen ihre Werke mit nach Hause, die durch die selbstgewählte Farbglasur noch stärkeren Ausdruck zeigten.
Während der gestuft aufgebauten Nachmittage entstand viel Raum für Gespräche, die diese Schülerinnen spürbar intensiv miteinander verbunden hat. Dem Schöpfungsgedanken „Mensch werde“ wurde hier im „Zeigen des Gefühls“ Raum gegeben.