„Denn welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind,
wie der Herr, unser Gott,
uns nahe ist,
wo immer wir ihn anrufen.“
(Dtn 4,7)
Augsburg, im Dezember 2020
Lieber Kolleginnen und Kollegen,
liebe Religionslehrerinnen und Religionslehrer,
in diesem Jahr mussten wir lernen, auf Distanz zueinander zu gehen. Das Händeschütteln und Umarmen haben wir uns abgewöhnt, um uns vor dem Corona-Virus zu schützen.
Viele leiden darunter, weil wir Menschen so angelegt sind, dass wir Nähe und Gemeinschaft suchen. Wir brauchen einander, und wir brauchen Gott.
Gott lässt uns nicht allein. Am brennenden Dornbusch gibt er Mose zu verstehen, wer er ist: „Ich bin, der ich bin.“ (Ex 3,14) Gott ist für uns da; er hat keine Berührungsängste. In Jesus Christus kommt er uns nahe und wird einer von uns. In der hl. Messe geht er sogar in uns und gibt uns Anteil an seinem Leben.
Zwar gelten auch an Weihnachten die Distanz-Regeln, aber für den, der glaubt und Gottes Nähe sucht, ist das Fest der Geburt unseres Herrn Jesus Christus das Fest der Nähe.
Er wird sich erneut berühren lassen von der Liebe Gottes und kreativ genug sein, diese Liebe anderen jenseits aller Abstandsgebote spüren zu lassen.
Ein durch die Erfahrung der Nähe Gottes erfülltes Weihnachten sowie ein gesegnetes Jahr 2021 wünscht Ihnen verbunden mit einem herzlichen Vergelt`s Gott für allen Einsatz und alle Mühen für den Religionsunterricht und die uns anvertrauten Menschen
Ihr
Florian Wörner,
Weihbischof