Auch der Lern- und Lebensort Schule wird nicht von Ereignissen verschont, in denen Menschen trauern. Da in unserer Gesellschaft Trauerprozesse eher am Rande stehen und nur für eine begrenzte Zeit zugelassen werden, ist es umso wichtiger, dass die Schule hier Gegenakzente setzt, indem sie Raum zum Trauern gibt und auch die Fähigkeit zu trösten vermittelt wird.
12 Lehrkräfte aus dem gesamten bayerischen Raum nahmen an dieser bereits zum vierten Mal durchgeführten viertägigen modularen Weiterbildung teil.
Am Ende konnten alle ihr Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme aus den Händen von Markus Moder, Fachbereichsleiter in der Abteilung Schule und Religionsunterricht und für die Schulpastoral verantwortlich, sowie Frau Michaela Grimminger, Referentin und Entwicklerin dieser Weiterbildung, entgegennehmen.
Wichtig ist, so Michaela Grimminger, dass nicht jede Todeserfahrung und nicht jede Trauer in der gesamten Klasse ausführlich zum Thema gemacht werden muss. Es wird auch Fälle geben, in denen sich die engen Freunde und eine Lehrkraft bzw. einige, die dem Kind oder Jugendlichen besonders nahe stehen, darum kümmern. Hier ist viel Fingerspitzengefühl gefordert und wurde in den Inhalten auch vermittelt.
Trauerpastoral ist in Abgrenzung zur „Krisenseelsorge im Schulbereich“ (KiS) nicht ein Handeln in Akutsituationen und punktuell, so Markus Moder, sondern ein Handeln an der Schnittstelle zwischen Religionsunterricht und Schulpastoral. Die Begleitung von Trauernden ist Mitarbeit an der Schulkultur – eben darauf bezieht sich Schulpastoral. Es gilt, als Lehrkraft an der eigenen Schule zu agieren, Ansprechpartner zu sein und auch den christlichen Hoffnungscharakter in aller Trauer aufzuzeigen.
Auf Wunsch aller Teilnehmer/-innen gibt es seit zwei Jahren einen sogenannten Update-Tag, welcher für dieses wichtige Thema jährlich durchgeführt wird.