Hand in Hand - Gemeinsam Lebensraum Schule gestalten. 6. Schulpastoraltag 2014 am Samstag, 29. März 2014 in Roggenburg
Über 200 Religionslehrkräfte nahmen am 6. Schulpastoraltag im Bildungszentrum des Klosters Roggenburg teil, und damit war das Haus voll besetzt. „Hand in Hand – Lebensraum Schule gestalten“ - das Motto des Tages und das Bild ineinandergreifender Hände drücken aus, worum es in dieser ganztägigen Fortbildung mit knapp 20 Workshops ging: um wechselseitiges Sich-Stützen, um Sich-Behüten, aber auch um Sich-Vernetzen und um den je persönlichen „Handabdruck“ in der Schule, innerhalb und außerhalb des Religionsunterrichts. Aus vielen Händen entsteht ein tragendes Netz, das junge Menschen im Lebensraum Schule auffangen soll.
Denn Schulpastoral ist zuerst Dienst an den jungen Menschen, die das „Fenster der Zukunft“ sind, worauf Bernhard Rößner, Leiter Abteilung Schule und Religionsunterricht, mit einem Zitat von Papst Franziskus hinwies.
Es geht aber auch um die Glaubenskommunikation an der Schule: über das „Kerngeschäft“ des Religionsunterrichts hinaus religiöse Erfahrungen zu ermöglichen und den Schülerinnen und Schülern besonders in Zeiten persönlicher Krisen zur Seite zu stehen. Damit wird auch ein Beitrag zu Schulentwicklung und Schulkultur geleistet, denn „ohne religiöse Bildung ist ein Mensch nicht gebildet“.
Schulpastoral kann Brücken bauen: Von den Lebenswelten der Jugendlichen kann sie offen und einladend den Weg zu Glaubenserfahrungen in Kirche und Gemeinde anbahnen, und auch umgekehrt kann eine „lernende Kirche“ etwas über die Jugendlichen erfahren und mit ihnen in Kontakt treten. Hier bieten sich vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten, die noch weiter ausgestaltet werden können.
Markus Moder, Referent für Schulpastoral im Bistum Augsburg und Organisator des Tages, entfaltete in seinem Impuls das Symbol „Hände“ von seiner Verwendung in der Alltagssprache über die Bedeutung in den Evangelien (Jesus segnete mit beiden Händen, heilte durch Handauflegung und gab so Leben zurück) bis zu seiner Verankerung in der religiösen Praxis. Heute kennen wir die Handauflegung als Segensgeste und als Zeichen in den Sakramenten.
Mit den Händen Gutes tun: Menschen beistehen, miteinander – Hand in Hand – sich für andere einsetzen, dazu fordert uns Jesus auf. Die Workshops des Schulpastoraltags boten Informationen und Ideen an, wie Religionslehrkräfte dies im Lebensraum Schule umsetzen können und woher Unterstützung kommen kann: von kirchlicher und staatlicher Seite oder auch von den Kolleginnen und Kollegen selbst.
Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Leiter der Hauptabteilung V - Schule, feierte den Tagesabschluss in einer Eucharistiefeier in der Klosterkirche zusammen mit Hausherrn Pater Roman Löschinger und Lehrerseelsorger Pater Norbert M. Becker. In seiner Predigt fasste er die Gedanken des Tages zusammen und übermittelte den Dank der Diözese allen, die mit an einer Schule bauen, in der es Räume für Gespräche und Begegnungen gibt, die lebensfördernd sein können, besonders in einer Zeit, in der andere stabilisierende Momente wegbrechen. „Ein Schiff ist erst dann recht sicher, wenn es in den Hafen eingelaufen ist. Aber dafür ist es nicht gebaut“ – mit den Worten Heinrich Heines ermunterte er die Religionslehrkräfte abschließend, nicht auf das sichere Ziel zu setzen, sondern die jungen Menschen auf dem Meer der Herausforderungen zu begleiten.