Mit einem neuen Veranstaltungsformat der Stabsstelle Schulische Inklusion in der letzten Ferienwoche, sind Dr. Kristina Roth und Manuela Zengerle-Kapp mit 14 motivierten Lehrkräften im Pastoraltheologisches Institut Friedberg ganz „inklusiv“ ins neue Schuljahr gestartet.
All inklusive – der Name war Programm. Die drei gemeinsamen Tage waren gefüllt mit inklusions-und religionspädagogischen sowie spirituellen Impulsen, erlebnispädagogischen Übungen und Exkursionen zu zwei Inklusions-Projekten in Friedberg und Augsburg.
Mit der biblisch-inklusiven Erzählung der Heilung des Gelähmten hat uns Frau Kleele Hartl, Trainerin für Bibliolog, ins Thema eingestimmt. Nach einer erlebnispädagogischen Übung war schnell klar, wo die Chancen im Kontext schulischer Inklusion liegen, es wurden aber auch Grenzen bewusst. Den Tag beschlossen wir mit einer inklusiven Stadtführung. Julian Schmidt, Historiker und Stadtführer, ließ uns Friedberg mit der inklusiven Brille entdecken und begeisterte aufgrund seines immensen Wissens und seines lebendigen Vortrags alle Teilnehmer/-innen.
Der Dienstag stand ganz im Zeichen des „Divano“, ein Ort der Begegnung in der Mitte der Stadt Friedberg. Inklusiv zeigt sich das ganz besondere (Kirchen-) Café in zweierlei Hinsicht. Im Divano treffen sich Menschen über persönliche, kulturelle, soziale und religiöse Unterschiede hinweg. Die Leiterin, Gemeindereferentin Frau Schmitz, sowie die ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen sind Ansprechpartner und können einen Erstkontakt zu Beratungsstellen oder Hilfsangeboten vermitteln. Aber das Divano ist für drei junge Menschen mit Beeinträchtigung auch ein Arbeits-, Lern- und Lebensort. Frau Schmitz und einer der Mitarbeiter stellten uns das Konzept des Divano vor und gewährten Einblicke in den Arbeitsalltag. Am Nachmittag erarbeiteten die Teilnehmer/-innen Schritte innerhalb eines schulischen Inklusionsprozesses und wurden für die Bandbreite der Beteiligten bzw. Unterstützungssysteme sensibilisiert, die sich in verschiedenen Sozialräumen als Kooperationspartner anbieten. Am Abend durften wir im Divano noch die süßen Seiten des Lebens genießen und Pralinen selbst herstellen und verkosten.
Am Mittwoch stand die Exkursion zum Inklusionshotel „einsmehr“ in Augsburg auf dem Programm. Der Geschäftsführer des Hotels, Herr Mack, stellte uns den Prozess von der Vision einer Elterninitiative bis zur Eröffnung des Hotels im vergangenen Jahr, sowie das Konzept vor. Das Besondere daran ist, dass etwa die Hälfte der Belegschaft Menschen mit Beeinträchtigungen sind. Träger ist der Verein „einsmehr“, eine Initiative für Down-Syndrom in Augsburg und Umgebung. Der Verein will mit diesem Projekt Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit einer (geistigen) Behinderung schaffen. Bei einer Hotelführung durften wir uns die verschiedenen Bereiche und Zimmer des Hotels anschauen.
Wieder zurück in Friedberg erhielten die Teilnehmer/-innen noch einen Einblick in konkrete Bücher, Bausteine und Materialien zum Thema Inklusion für die eigene schulische Arbeit, um ein Bewusstsein für das Thema Inklusion zu schaffen.
Die abschließenden Bewertungen der „All inklusive“- Tage á la „holidaycheck“ fielen durchwegs positiv aus:
#abwechslungsreich #Visionen #tolle Atmosphäre #spannende Exkursionen #PthI mit viel Sonne #Lust auf Inklusion #Projekte anstoßen #Spiritualität #buntes Programm #neue Impulse #gerne wieder #Schulbeginn mal anders
Manuela Zengerle-Kapp
Fachmitarbeiterin Stabsstelle Inklusion