Missio canonica – Bischof Bertram sendet neue Religionslehrkräfte aus
In seiner Predigt rief Bischof Bertram die Pädagoginnen und Pädagogen dazu auf: „Freude auszustrahlen“.
Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer zweijährigen religionspädagogischen Ausbildung wurden 68 kirchliche und staatliche Religionslehrerinnen und -lehrern von Bischof Dr. Bertram Meier, in Konzelebration mit dem Bischofsvikar für die Schulen, Weihbischof Florian Wörner, im Rahmen eines Gottesdienstes feierlich ausgesandt. Sie erhielten in diesem Rahmen die „Missio canonica“, die kirchenrechtlich verbindliche Sendung für die Erteilung des Religionsunterrichts.
In seiner Predigt rief Bischof Bertram die Pädagoginnen und Pädagogen dazu auf: „Freude auszustrahlen“.
„Ein trauriger Religionslehrer, der zum Lachen in den Keller geht,“, so Bischof Bertram, „ist ein Widerspruch in sich. Wie wollen wir das Evangelium verkünden, wenn wir keine Freude ausstrahlen?“ Bezug nehmend auf das Evangelium von der Aussendung der Jünger munterte der Bischof die neuen Lehrerinnen und Lehrer auf, sich Weggefährten zu suchen: „Auffallend ist, dass Jesus seine Jüngerinnen und Jünger nicht allein sendet, nicht zu Einzelkämpfern macht. Die zweiundsiebzig sollen zu zweit gehen. Zur Nachfolge gehört, gemeinsam unterwegs zu sein...Wir brauchen einander – um voneinander zu lernen und uns gegenseitig zu ermutigen, um Erlebnisse miteinander zu teilen und gemeinsam auf die Stimme Gottes zu hören, um gemeinsam zu trauern und natürlich auch zu feiern.“
Viele seien gerufen und gesandt, das zeige der Evangeliumstext von der Aussendung der 72 Jünger. Bischof Bertram: „Ich lade sie ein, Ihren persönlichen Platz in dieser Schar von zweiundsiebzig Menschen zu suchen und dann auch einzunehmen, nicht als Nummer, sondern als Sie selbst – mit Ihren Stärken und Schwächen, Ihrer Begeisterung und Ihren Fragen, mit Ihrem biographischen Hintergrund und Ihren Träumen.“
Die kooperative Leitung der Abteilung Schule und Religionsunterricht, Frau Dr. Kristina Roth und Herr Markus Moder, betonten in Ihren Worten an die Ausgesandten, dass sie – in Anlehnung an den Politologen und Soziologen Hartmut Rosa mit anderen Menschen in Resonanz treten sollen. Denn die Begegnung mit anderen bringt in uns selbst etwas zum Schwingen. Sie ermutigten die neuen Lehrkräfte darin, im Religionsunterricht und dem weiten Feld von Religion an der Schule immer wieder in Resonanz mit jungen Menschen zu gehen, um ihnen ein Ohr für ihre Fragen zu schenken, ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst auskunfts-, dialog- und resonanzfähig zu werden, auch, um einen gelingenden Umgang mit anderen Weltanschauungen und Religionen zu ermöglichen.
Dass der Religionsunterricht eine res mixta ist, also von Staat und Kirche gemeinsam verantwortet, zeigte sich darin, dass die staatliche Schulaufsicht für Schwaben am Gottesdienst teilnahm. Stellvertretend für die Ministerialbeauftragten und die Regierung von Schwaben, sprach Abteilungsdirektorin Susanne Reif, ein Grußwort. In diesem regte sie die angehenden Religionslehrkräfte an, sich mit der Frage "WAS BEWEGT SIE?" Lehrerin bzw. Lehrer zu werden auseinanderzusetzen. Zugleich forderte sie diese auf, sich von Menschen die ihnen anvertraut sind bewegen undanrühren zu lassen: "Bleiben Sie offen und hören Sie immer auch mit dem Herzen, denn Sie begleiten junge Menschen auf einem wichtigen Abschnitt ihres Lebens – als Lehrperson, aber auch als Mensch."
Der Gottesdienst wurde musikalisch beschwingt und mitreißend vom Lehrerseelsorger der Abteilung Schule und Religionsunterricht, Pater Norbert M. Becker msc, gestaltet und die Freude und Begeisterung am Glaube war so spür- und hörbar.
Fotos: Pressestelle Bistum Augsburg und Meinrad Hörwick
Bischofszitate im Text und weitere Informationen: https://bistum-augsburg.de/Nachrichten/68-neue-Lehrkraefte-in-den-kirchlichen-Dienst-entsandt_id_0