Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer zweijährigen religionspädagogischen Ausbildung wurden 89 kirchliche und staatliche Religionslehrerinnen und -lehrern von Bischof Bertram Meier, in Konzelebration mit dem Bischofsvikar für die Schulen, Weihbischof Florian Wörner, im Rahmen eines Gottesdienstes feierlich ausgesandt. Sie erhielten in diesem Rahmen die „Missio canonica“, die kirchenrechtlich verbindliche Sendung für die Erteilung des Religionsunterrichts.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Bertram die Pädagogen an ihren wichtigen Dienst, den sie nicht nur im Klassenzimmer bei den Schülerinnen und Schülern einnähmen: „Junge Menschen darauf vorbereiten, dass sie Jesus eine Antwort geben können, darin sehe ich eine wesentliche Aufgabe der Religionslehrerinnen und Religionslehrer. In der Schule erreichen Sie Leute, die im Gemeindeleben längst nicht mehr da sind.“ Dies seien nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Kolleginnen und Kollegen anderer Fachrichtungen sowie Angestellte im schulischen Umfeld. „Zeigen Sie sich bitte als Zeuge und als Mensch. Bringen Sie im Schulleben Ihre Erfahrungen und Einsichten ein“. Religion sei „keine trockene Materie, nichts Neutrales“, sondern ein Fach, das uns persönlich beanspruche, Zeuginnen und Zeugen brauche. Auch wenn im hektischen Schulbetrieb manchmal kein Raum bleibe für reflektierte Religion, „lassen Sie sich dadurch nicht frustrieren, sondern nerven Sie gerade dort, wo niemand mehr von Religion spricht“, rief Bischof Bertram den Junglehrern zu. „Ihre Sendung, die Missio Canonica, die Sie heute empfangen, lautet: Öffnen Sie für den Glauben Türen, aber fallen Sie mit der Tür nicht ins Haus!“
Die kooperative Leitung der Abteilung Schule und Religionsunterricht, Frau Dr. Kristina Roth und Herr Markus Moder, betonten in Ihren Worten an die Ausgesandten, dass sie immer wieder neu die Begeisterung und die Freude am Glauben weitertragen sollen – über die Klassenzimmer hinaus, auch in die Lehrerzimmer. Das Erläutern der grundlegenden Perspektiven des christlichen Glaubens, das Ermöglichen von Zugängen religiöser Erfahrung und die Auskunfts- und Dialogfähigkeit mit Menschen anderer Weltanschauungen und Religionen gehören weiter zu Ihren Kernaufgaben, so die Abteilungsleitung weiter.
Dass der Religionsunterricht eine res mixta ist, also von Staat und Kirche gemeinsam verantwortet, zeigte sich darin, dass die staatliche Schulaufsicht für Schwaben komplett am Gottesdienst teilnahm. Stellvertretend für die Ministerialbeauftragten und die Regierung von Schwaben, sprach Abteilungsdirektorin Susanne Reif ein Grußwort. In ihrer Rede forderte sie die jungen Lehrkräfte dazu auf, die Würde des Menschen, wie sie im Grundgesetz und der Bayerischen Verfassung verankert ist hochzuhalten. Diese einmalige Würde basiert auf dem christlichen Menschenbild und es ist wichtig, gerade in dieser von Corona geprägten Zeit, dafür einzustehen, besonders auch in der Schule.
Der Gottesdienst wurde musikalisch beschwingt und mitreißend vom Lehrerseelsorger der Abteilung Schule und Religionsunterricht, Pater Norbert M. Becker msc, gestaltet. Zusammen mit einer kleinen Gruppe von Religionslehrkräften gelang es ihm, dass der Funken der Begeisterung und Freude am Glauben übersprang.
Herzlichen Dank auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Schule und Relgionsunterricht für die umfangreichen Vorbereitungen und an alle, welche sich in die liturgische Gestaltung mit eingebracht und dadurch zum Gelingen dieser Feier beigetragen haben.
Hier gelangen Sie zum Bericht der Pressestelle des Bistums Augsburg:
Fotos: Meinrad Hörwick und Pressestelle Bistum Augsburg