Nach den Herbstferien ist eine neue Ausgabe der religionspädagogischen Fachzeitschrift Kontakt der Abteilung Schule und Religionsunterricht erschienen: „Was glaubt ihr denn?“ (Kontakt. Informationen für den Religionsunterricht im Bistum Augsburg, 12/2017).
Das Heft ist primär eine Dokumentation des diesjährigen Tag der Religionslehrerinnen und Religionslehrer, einer in zweijährigem Turnus stattfindenden zentralen Fortbildungsveranstaltung unseres Bistums.
Die Frage nach unserem Glauben wird in der Außensicht aufgenommen und richtet sich an eine Gemeinschaft: Perspektivisch scheint somit die heutige weltanschaulich plurale gesellschaftliche Situation auf, in der Christinnen und Christen für andere – neu und meist im wertschätzenden Sinne – fragwürdig werden können; dabei soll weniger von subjektiver Religiosität Rede sein, vielmehr davon, wofür wir als Glaubensgemeinschaft stehen, eigentlich … – denn auch das steht in Frage.
Über unseren Glauben Auskunft geben können - bei dieser religiösen Kompetenz geht es primär um Glaubensinhalte.Wenn man argumentiert,muss man wissen, was man sagt,und man benötigt Wissen, um zu verstehen,was der andere sagt und meint … In derAuskunftsfähigkeit im Glauben undder Bereitschaft dazu spiegelt sich eineGrundsignatur des Christentums vonAnfang an wider; beides, die Auskunftsfähigkeit und die Bereitschaft, sind auch vonzentraler Bedeutung für ein Christseinin der heutigen offenen Gesellschaft.In bezeichnender Weise wird häufig einVers aus dem 1. Petrusbrief in Erklärungenund Fachprofilen zum Religionsunterrichtzitiert: „Seid stets bereit,jedem Antwort zu stehen, der nachder Hoffnung fragt, die euch erfüllt …“(1 Petr 3,15). Dieser Satz aus der Anfangszeitdes Christentums ist somit auch einer der „Grund-Sätze“ für Religion im gesellschaftlichen Mikrokosmos unserer Schulen, in Unterricht und Schulleben.
Die Lernchance Glaubenswissen im Kontext schulischen Lernens und Lebens gilt es in ihrer Vielfalt, in ihren Zugängen und Realisierungen neu wahrzunehmen, um in einer offenen Gesellschaft erkennbar zu bestehen und neue Plausibilität zu gewinnen.
Die über 20 Beiträge nähern sich in differenzierter Form der Fragestellung an und beleuchten unterschiedliche Aspekte: unterrichtliche, ökumenische und schulische. Der Predigttext aus dem Eröffnungsgottesdienst stammt von Weihbischof Florian Wörner: Womit fängt alles an?
Das neue Kontakt-Heft bietet Impulse zum Nach- und Weiterdenken und zeigt interessante Perspektiven auf die Frage: „Was glaubt ihr denn? Über unseren Glauben Auskunft geben – Glaubenswissen im Kontext schulischen Lernens und Lebens."