4. Advent: Die Heilsbotschaft beginnt bei jedem einzelnen

Wie wird das Wunder der Geburt Jesu in mir lebendig? Bin ich für diese Botschaft offen oder schenke ich ihm keine Beachtung? Löst es etwas in mir aus oder lässt es mich ganz kalt?

Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.

Bei den Sanftmütigen findet Gott auf Erden seine Wohnstatt, er findet sie bei denen, die den Kreislauf des Bösen mit Liebe zu durchbrechen suchen. Selig sind, die durch ihre innere Stärke so stark sind, dass sie darauf verzichten können, Gewalt mit Gewalt zu beantworten. Sie sind es, die die Erde erben werden.

Der Ausdruck „das Land erben“ ist in Israel ein geflügeltes Wort. Der ursprüngliche Sinn war, dass kleine Pächter das Land, das sie im Schweiße ihres Angesichts bearbeiten, einmal ihr Eigen nennen können. Allmählich wurde der Ausdruck im weiteren Sinne verwendet. Und so versinnbildlicht er den Traum an eine Welt, in der die Ersten die letzten und die Letzten die Ersten sein werden. Gleich dem Traum, den der kranke Levi seinem Vater Jehoschua erzählte: „Ich habe eine törichte Welt gesehen, in der die Bettler herrschten und die Könige dienten.“ „Mein Sohn,“ sprach sein Vater, „du hast die wahre Welt gesehen.“

                                                                                                                             Mt 5,5 Nico ter Linden, Es wird erzählt, Bd. 2

Das Wimmelbild verwirrt auf den ersten Blick, es ist schwer, darin die Geburt Jesu als Heilsbotschaft zu entdecken. Sehen wir sie noch oder wird sie verdeckt von der Hektik um Weihnachten?