Augsburg (pba). Weihbischof Florian Wörner hat am Nachmittag des 13. Julis 124 neue Religionslehrerinnen und Religionslehrer in den kirchlichen Dienst entsandt. Der Leiter der „Hauptabteilung Schule“ verlieh den Kandidaten während eines feierlichen Gottesdienstes im Augsburger Dom die „Missio Canonica“ und damit die kirchliche Erlaubnis, katholische Religion zu unterrichten. „Im Religionsunterricht sind Sie Zeuginnen und Zeugen des Herrn für die frohe Botschaft. Dabei sind Sie als ganze Person gefordert: Mit Leib und Seele, Geist und Herz“, wandte sich der Weihbischof in seiner Begrüßung an die Kandidaten.
Diesen Gedanken führte Weihbischof Wörner in seiner Predigt fort: „Wer die Missio empfängt, der muss brennen“. Wenn die Begeisterung für das Evangelium, für den Herrn und für die Mitmenschen die berufliche Tätigkeit der Lehrerinnen und Lehrer durchziehe, sei viel gewonnen, so der Weihbischof. Ausgehend vom Evangelium um die Emmaus-Jünger verdeutlichte er, wie dieses Brennen auch in der Erfahrung von Resignation und Enttäuschung aufrechterhalten werden kann. „Zu Beginn der Erzählung gehen die beiden Emmaus-Jünger weg von der Gemeinschaft.“ Denn mit dem Tod Jesu seien auch ihre Hoffnungen auf das Reich Gottes gestorben. In dieser Resignation sei Jesus zu den beiden Jüngern hinzugekommen und habe sie auf ihrem Weg begleitet.
„Gott sei Dank brennt da einer für uns Christen. Dieser große Gott brennt so, dass er auch solche Wege mitgeht, die von der Kirche wegführen“, betonte Weihbischof Wörner. Jesus höre zu und gehe einfach mit auf einem Weg, der vielleicht nicht in die richtige Richtung führt. „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“ zitierte der Weihbischof noch einmal die Worte aus dem Evangelium. Erst im Blick auf die Unterhaltung mit dem Herrn hätten die beiden Emmaus-Jünger dieses Brennen erkannt. „Im Gebet kommt dieses Brennen. In der Beschäftigung mit dem Wort Gottes kommt diese Brennen.“
Noch am selben Tag seien die Emmaus-Jünger aufgebrochen, um den anderen zu erzählen, was sie erlebt hatten, griff Weihbischof Wörner das Ende des Evangeliums noch einmal auf. Damit ermutigte er die jungen Religionslehrerinnen und Religionslehrer, dem Vorbild der beiden Jünger zu folgen und ebenfalls Zeugnis zu geben von der Botschaft, für die sie brennen.
Die „Missio Canonica“ wurde Lehrerinnen und Lehrern aus verschiedenen Schulgruppen erteilt: drei der insgesamt 124 Junglehrer wurden für den Religionsunterricht an kirchlichen Schulen beauftragt. Im kirchlichen oder staatlichen Dienst stehen zehn Kandidaten, die die Lehrerlaubnis für Berufliche Schulen erhielten. 121 Kandidaten wurde sie für den Unterricht an staatlichen Schulen verliehen: 32 an Grundschulen, 26 an Mittelschulen, neun an Förderschulen, 22 an Realschulen und 17 an Gymnasien. Fünf Lehrer/-innen haben die „Missio Canonica“ nachträglich erworben.