Im Requiem: Gedanken bei der Danksagung zum Wirken als Lehrerseelsorger:
Pfarrer Richard Steiner war 8 Jahre lang in der Abt. Schule und Religionsunterricht als geistlicher Begleiter der Religionslehrkräfte tätig. In seinen spirituellen Angeboten stand immer der Zuspruch Gottes an die Menschen als Ermutigung, Kraft- und Lebensquelle im Vordergrund. Empathisch und auf Augenhöhe begleitete er viele Lehrkräfte in Glaubensfragen, aber auch in ganz persönlichen Anliegen. Unsere Dankbarkeit über sein Wirken bringen am besten die Worte einer Religionslehrerin aus den letzten Tagen zu Pfarrer Steiner zum Ausdruck: Was war er doch für ein Segen und Gottesgeschenk!
Nachruf am Grab:
Pfarrer Richard Steiner war in den Jahren 2002 bis 2009 in der Bischöflichen Schulabteilung der Diözese Augsburg als Lehrerseelsorger für die kirchlichen und staatlichen Religionslehrkräfte tätig. Und noch lange darüber hinaus (bis 2016) fuhr er bei den Studienreisen für die Religionslehrkräfte als spiritueller Begleiter mit.
Seine Aufgabe als Lehrerseelsorger verstand er als Dienst an den Menschen; die Begegnung auf Augenhöhe war ihm wichtig. Bei Fortbildungsveranstaltungen, Tagungen und den Studienfahrten wurden seine tiefsinnigen Gedanken als Impulse für die eigene Spiritualität von den Teilnehmenden äußerst geschätzt; immer ging davon etwas Lebensbejahendes, Befreiendes, Mitreißendes und Erhebendes aus.
Viele Lehrkräfte suchten seinen Rat und seine Begleitung in Glaubensfragen und persönlichen Anliegen. Er konnte empathisch zuhören; und wurde vielen Wegbegleiter, Vertrauensmensch, Freund. Begegnungen und Gespräche mit Lehrerseelsorger Richard Steiner gingen tief und wirkten nach.
In lebendiger Erinnerung bleiben uns die Gottesdienste, die wir mit ihm feiern durften; sie öffneten die Herzen für den Himmel und für das Leben miteinander. So waren Gottesdienste mit Richard Steiner auch die Höhepunkte jeder Studienreise: Unvergesslich in Erinnerung bleibt mir – und wahrscheinlich allen, die bei der Reise nach Andalusien 2016 dabei waren – seine Predigt über Don Quichotte: Um ein neues Leben zu beginnen, muss man auswandern können (wie Don Quichotte): aus alten Gewohnheiten und Lebensmustern, aus unguten Beziehungen, aus landläufigen Parolen und festgelegten Gedankengängen, aus einengenden Sicherheiten, aus erstarrten Gottes- und Menschenbildern.
Ich meine, das hat Pfarrer Steiner auch für sich selbst gelebt und er hat anderen dabei geholfen auszuwandern, um neue Lebensperspektiven zu entdecken.
In Richard Steiner haben wir einen Menschen und Seelsorger mit belebender Strahlkraft kennengelernt, der Lebensmut und Lebensfreude weitergeben konnte, der mit großer innerer Weite und Offenheit, mit kritischem aber konstruktiven Blick auf die Kirche, durch und durch authentisch sein Leben und seinen Glauben lebte.
Die Abteilung Schule und Religionsunterricht schaut voll Dankbarkeit auf die Zusammenarbeit mit Lehrerseelsorger Richard Steiner und sagt auch im Namen aller Religionslehrkräfte Vergelt´s Gott.
Lieber Richard, wie selbstverständlich und immer wieder überraschend einfach gelang es dir doch, Menschen füreinander und für Gott zu öffnen und eine von Liebe geprägte Leichtigkeit und Weite ins Leben und in die Beziehungen zu bringen.
Du warst ein Segen für unsere Abteilung, für alle Religionslehrkräfte und alle, die dir begegnet sind.
Möge Gottes Liebe dich nun heimholen in ein neues Leben in Fülle, in ein neues „Dahoim“!
Im Namen der Abt. Schule und Religionsunterricht
Ludwig Sauter, Stellv. Leiter
Fotos zur Erinnerung an Pfarrer Richard Steiner:
Fotos: Klaus Hardt