Die Faschingszeit ist die Zeit der Verkleidung:
der Masken,
der Kostüme
und der Narrenkappen.
Wer auf Umzüge, Karnevalsitzungen oder Bällen Verkleideten begegnet, der fragt sich:
Wer steckt wohl hinter der kunstvollen Maske?
Ein Bekannter oder jemand ganz Fremdes?
Ein Jugendlicher, eine Erwachsene oder ein älterer Mensch?
Der Fasching macht uns aufmerksam:
Wir Menschen wissen nicht immer genau, mit wem wir es zu tun haben.
Und auch uns selbst kennen wir nicht in allen Facetten.
Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch an eine Fernsehsendung,
die aus diesem Umstand eine Spieleshow gemacht hat:
Was bin ich? mit Robert Lembke.
In endlosen Folgen stellte sich das prominente Rateteam der ewiggleichen Aufgabe:
Den Beruf der jeweiligen Studiogäste zu erraten.
Und so wieder und wieder deren Frage zu beantworten:
Was bin ich?
Welches Leben verbirgt sich wohl hinter meiner äußeren Fassade?
Ich glaube, auch in Bezug auf mich selbst kann das eine ganz schön schwierige Frage sein:
Was bin ich?
Wer bin ich?
Und für wen halten die Menschen mich?
Vielleicht können die Faschingstage mit ihren Masken eine Einladung für mich sein –
ganz offen zu werden für meine Mitmenschen, ihre Antworten zu hören auf die Frage:
Was bin ich?
Genau so macht es Jesus im Matthäusevangelium:
Er fragt seinen Freundinnen und Freunden:
Für wen halten die Menschen mich?
Und seine Jüngerinnen und Jünger geben ganz verschiedene Antworten:
einen Prediger,
einen großen Lehrer,
einen bedeutenden Propheten…?
Eine Antwort scheint jedenfalls gar nicht so einfach zu sein…
Auch für mich selber nicht:
Für wen halte ich Jesus
– wenn die liebgewonnenen Masken des Auswendiggelernten, Zurechtgelegten und Übernommenen einmal abgelegt sind?
Wer ist Christus im Herzen für mich?
Könnte es sein, dass die Frage nach Jesus und die Frage nach mir selbst zusammengehören?
Wäre es möglich, dass mich die Suche nach Christus zu meinem innersten Kern führt?
Diese Erfahrung jedenfalls hat Edith Stein gemacht, wenn sie feststellt:
Wer Gott findet, der gelangt zu sich selbst
und zu dem Quell des ewigen Lebens,
der in seinem eigenen Innersten auf ihn wirkt.
Martin Blay
Mentor für Studierende