Leonor und Oma sind ein spitzenmäßiges Team, vor allem, wenn es darum geht, gemeinsam Karaoke zu singen. Doch jetzt liegt Oma schwach im Bett und kann kaum mehr essen. Leonor ist traurig, sie will wieder mit Oma singen können. Im Moment allerdings säuselt Oma nur schwach, obwohl sie behauptet, topfit zu sein. Doch vor Leonor von Krankheit oder Tod zu sprechen, kommt für Oma gar nicht in Frage.
Als Leonors Mama den Kompost im Garten umgräbt, erklärt sie ihren Kindern, wie durch Würmer und Bakterien aus Abfällen und Pflanzenresten wieder wunderbare Erde wird, die ihnen im nächsten Jahr viele Erbsen oder Erdbeeren beschert. Als Leonor das nächste Mal ihre Oma besucht, schlägt sie ihr vor, sie nach ihrem Tod auch einfach auf den Kompost zu legen. Dann könnte sie im nächsten Jahr als Erbse wieder bei der Familie sein. Oder als Möhre. Eine wunderbare Idee, findet Leonors Oma.
Das Unerklärliche begreifbar machen
Wie sollen Eltern Kindern erklären, wenn ein geliebter Mensch stirbt, wenn sie es doch selbst kaum verstehen? Wie sehr darf einer tödlichen Krankheit im Alltag Raum gegeben werden, wie offen und ehrlich darf vor Kindern der Tod thematisiert werden? Nun, um es vorweg zu nehmen: diese Fragen beantwortet das Buch Oma Erbse auch nicht. Aber es zeigt, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, sich mit dem Thema Sterben auseinanderzusetzen, dass Kinder und Erwachsene unterschiedlich damit umgehen, dass Freude und Unbeschwertheit neben Trauer und Schwere existieren können.
Fazit
Diese durch Text und Illustration erzeugte Stimmung im Spagat zwischen Tod und Leben trägt durch das ganze Buch hindurch, so dass es einen am Ende ergriffen, aber zuversichtlich zurücklässt.