Wenn sich an einem Samstagabend, noch dazu in der Pfingstferien, Schüler/-innen, Lehrer/-innen und Eltern vor dem Augsburger Dom versammeln, Weihbischof Florian Wörner händeschüttelnd die Anwesenden begrüßt, dann kann das ja wohl weder eine Schulveranstaltung noch eine Fortbildung sein. Oder vielleicht doch?
Spätestens beim Spenden des Segens, genauer gesagt des Reisesegens, wurde klar, dass dies der Startschuss zur 1. Schüler/-innen-Lehrer/-innen-Eltern-Wallfahrt nach Rom war.
Nach dem ersten geistlichen Impuls – "Meine Zeit steht in Deinen Händen" starteten schließlich 42 Pilger/-innen im Alter von drei bis über 70 Jahre ihre gemeinsame Wallfahrt in die Ewige Stadt, nach Rom. Schon auf den ersten Kilometern war klar, dass die Pilgergruppe mit Markus Moder, dem Referenten für Schulpastoral, den ultimativen Romkenner an ihrer Seite hatte. Die von ihm vorbereiteten Reiseinfos, ein Sonnencap und eine Pilgertasche ließen eine rundum perfekte Organisation bereits zu Beginn erahnen. So wurde gleich in der Einführung das wichtigste Wort der Reise an alle Teilnehmer vermittelt: Kompakt!!! Dieser stets deutlich vernehmbar Ausruf mit Aufforderungscharakter war nun fünf Tage unser Signal, wenn es galt, christliche und historische Stätten zu besichtigen und kennenzulernen, Informationen an den Mann bzw. an die Frau und das Kind zu bringen, in der Warteschlange vor dem Petersdom gefühlte Stunden zu verharren oder am Tag der Generalaudienz mit Papst Franziskus die völlig überfüllte U-Bahn zu entern.
Kompakt war auch unser Programm und zugleich zugeschnitten auf die Bedürfnisse aller Altersgruppen. Ein erstes Highlight setze der Pfingstgottesdienst in der Silvesterkapelle der Priscilla-Katakomben vor den Toren Roms. Pater Norbert Becker, Lehrerseelsorger, verband in seiner Predigt auf ansprechende Weise die biblische Erzählung des Pfingstfestes mit dem historischen Ort und der Lebenswelt der Pilger/-innen und weckte viel pfingstlichen Geist in den Teilnehmer/-innen. Nach der Besichtigung der Katakomben bezogen wir das Hotel und alle waren froh, nach 13 Stunden im Bus erst einmal etwas zur Ruhe zu kommen. Aber da es eben ein kompaktes Programm war, ging es am späten Nachmittag wieder los zu einer ersten Erkundungstour. Und so blieb es auch die nächsten Tage. Die Schrittzähler mancher Teilnehmer glühten. Die zahlreichen Programmpunkte der Romfahrt zu benennen, würde jetzt den Rahmen dieses Reiseberichtes sprengen und da auch hier das Motto kompakt gilt, sollen hier einfach noch ein paar Highlights genannt sein: San Clemente mit Gedanken zur Visitenkarte von Christen in der Welt von heute; Colosseum & Forum Romanum; Petersdom mit Kuppelbesteigung und - als Kontrast zu den Touristenströmen - danach eine Tauferneuerungsfeier zwischen den Kolonnaden; Trevibrunnen und Trastevere; Generalaudienz mit Papst Franziskus und einer sehr berührenden Ansprache; Pantheon und unzählige beeindruckende Bauwerke; Vatikanische Museen; Eisdielen in Hülle und Fülle; und, und, und.
Den Abschluss der Tage in Rom bildete eine Messfeier in der Basilika St. Paul vor den Mauern, bei der die Gruppe noch einmal die erfüllten Tage nachspüren konnte. Pfingstliche Texte und Gedanken, vorbereitet von Kristina Roth, Leiterin der Fachstelle Schulische Inklusion, zogen sich in Verbindung mit passenden Symbolen wie ein roten Faden durch diese Tage. Die Herzen aller Teilnehmer/-innen wurden so mit ganz viel Freude, Schwung und Begeisterung erfüllt, was sich auch im (spontanen) gemeinsamen Singen und Beten ausdrückte. Am Ende erklang manche der wunderschönen Kompositionen von Pater Norbert Becker sogar mehrstimmig.
Nach diesen vielfältigen Eindrücken erklang am Donnerstagmorgen letztmals der Hinweis, KOMPAKT auszusteigen, und die gemeinsame Reise endete nach einer langen, dank unseres tollen Busfahrers jedoch sicheren und entspannten Fahrt am Ausgangspunkt vor dem Augsburger Dom.
Wir sind in diesen Tagen zu einer guten Pilgergemeinschaft geworden, in der die Kinder schnell Freundschaften aufbauten, sich reger Austausch unter den Erwachsen entwickelte und immer alle gut aufeinander achteten, es viel zum Lachen, aber auch intensive Momente der Besinnung und Stille gab.
Somit war am Ende der Fahrt aus vielen Rückmeldungen herauszuhören, dass es gerne eine Wiederholung einer Kompaktreise für Schüler/-innen, Eltern und Lehrerkräfte zu einem neuen Ziel geben dürfe.
Eines sei hier schon verraten: Die Überlegungen laufen bereits!