Nachruf Herr Johannes Schneider

                                                „Einer, der eingestanden ist für andere, wenn es an der Zeit war!“

Ϯ Johannes Schneider,
Referent für Realschulen
(1984 – 2009)

 

Am Freitag, 06.06.2025, verstarb unser geschätzter und langjähriger ehemaliger Kollege Johannes Schneider in Frieden nach längerer Krankheit, begleitet bis zuletzt von seiner Frau und im Kreise der Familie. Er wurde 76 Jahre alt.

In Erinnerung bleibt Johannes Schneider als ein wertschätzender Weggefährte, der sich ganz nach seinem bevorzugten Religionsphilosophen Martin Buber, in der Begegnung, im Dialog mit seinem Gegenüber wachsen sah. „Das Ich wird durch das Du“ (Buber), so haben wir ihn erleben dürfen. Er hat die Menschen, mit denen er beruflich wie privat zu tun hatte, zu „angesehenen“ Menschen gemacht. Nicht verwunderlich, dass er als Referent „seine“ Lehrerinnen und Lehrer nicht nur gekannt, sondern als wertvolle Vermittelnde des Glaubens im Religionsunterricht geschätzt hat: Mit einer hervorragenden pädagogisch-didaktischen Expertise hat Johannes Schneider sein Amt ausgeübt, auf zahlreichen Fortbildungen, Tagungen und in der unterrichtlichen Arbeit nachhaltig gewirkt. In einer noch „analogen“ Zeit war er als „Mister“ Realschule einer der letzten, der alle seine Lehrkräfte und die Schulleitungen durch viele persönliche Begegnungen gekannt hat. Vorzüglich vernetzt war er mit den offiziellen Stellen in der staatlichen und kirchlichen Bildungswelt.

In unserer Abteilung war er ein jederzeit ansprechbarer sowie helfender Kollege und Freund, hat neue Referenten eingearbeitet und sie über seine aktiven Jahre mit Rat und Tat begleitet. Privat liebte er das Reisen in ferne Länder, das er von jungen Jahren bis (fast) zum Lebensende mal abenteuerlich, mal stilvoll komfortabel als einen Genuss des Lebens verstand.

Als kritischer Theologe blieb er stets ein tiefgläubiger Christ: Er ist eingestanden für eine an Jesus Christus und der wissenschaftlichen Exegese orientierten Theologie, einer Kirche der Erneuerung – auch und gerade, wenn es schwierig wurde. Damit wurde er für seine Mitmenschen Ratgeber, Freund, Weggefährte, der auch in schweren Zeiten verlässlich war.

„Ich gehe jetzt nach Hause, ich gehe heim!“ Diese angesichts des Todes mit größter Zuversicht, in inniger Glaubensüberzeugung auf das Paradies bei Gott gesprochenen Worte zeigen, dass mit Johannes Schneider ein zutiefst beeindruckender Christ seinen Weg in den ewigen Frieden gefunden hat. Der Mann mit Hut, behütet und für andere ein Hüter: RIP

Meinrad Hörwick für die Abteilung Schule und Religionsunterricht