dpa 12.07.2024: In einem feierlichen Pontifikalamt in der Ulrichsbasilika hat Weihbischof Florian Wörner am Freitag 72 jungen Lehrerinnen und Lehrern die Missio Canonica verliehen und sie damit zum Erteilen von Religionsunterricht an staatlichen und kirchlichen Schulen beauftragt. In seiner Predigt betonte der Weihbischof, dass man im Religionsunterricht viel zu geben habe und es darum besonders wichtig sei, sich auch entsprechend beschenken zu lassen.
Religionsunterricht zu erteilen sei eine „großartige Aufgabe“, begann der Weihbischof seine Predigt – so sehr, dass er selbst ab Herbst auch wieder zusätzlich zu seinen sonstigen Aufgaben wieder an Schulen unterrichten werde: „Als Religionslehrkraft unterwegs zu sein, ist erfüllend!“ Gleichzeitig aber sei man noch mehr als in anderen Fächern gefordert, „eine Gebende, ein Gebender zu sein, und zwar im umfassenden Sinn“: Man gebe nicht nur religiöse Inhalte weiter und versuche, die entsprechenden Kompetenzen zu vermitteln, sondern es sei die ganze Person der Lehrkraft gefragt, wenn sich im Schulunterricht existenzielle Fragen stellten. Man komme „nicht umhin, sich selbst einzubringen, als gläubige Person hier zu stehen, Stellung zu beziehen, authentisch zu sein und Zeugnis zu geben“ – nur so sei man in der Lage, Gott und den Glauben auch für andere erfahrbar zu machen.
Gerade aufgrund dieses ständigen Gebens sei es aber auch besonders wichtig, „sich beschenken zu lassen von der Liebe Gottes“, betonte der Weihbischof. Dieses Empfangen müsse verbunden sein mit dem Studium einer seriösen und tragfähigen Theologie, der Pflege des eigenen spirituellen Lebens und zuletzt dem „sentire cum ecclesia“, also der steten Auseinandersetzung mit der kirchlichen Lehre und dem „inneren Mitgehen“ damit: „Hören Sie nie auf, aus den geistlichen Quellen zu schöpfen, damit Sie mit Freude und Begeisterung weitergeben können, was Sie selber empfangen haben!“
Im Anschluss an die Predigt erhielten die Lehrkräfte einzeln die Missio Canonica sowie eine Bibel, die der Weihbischof stellvertretend für Bischof Bertram austeilte. Die kirchliche Lehrerlaubnis wurde Lehrerinnen und Lehrern aus verschiedenen Schulgruppen erteilt: Vier der insgesamt 72 Junglehrkräfte wurden für den Religionsunterricht an kirchlichen Schulen beauftragt. Im kirchlichen oder staatlichen Dienst wurde siebenmal die Lehrerlaubnis für Berufliche Schulen erteilt. 61 Frauen und Männern wurde die Missio Canonica für den Unterricht an staatlichen Schulen verliehen: 25 an Grundschulen, 10 an Mittelschulen, jeweils sechs an Förder- und Realschulen, neun staatliche Lehrkräfte, die die Missio nachträglich erwarben, und fünf an Gymnasien.
Mit der kirchlichen Sendung bringt der Bischof sein Vertrauen zum Ausdruck, dass die Lehrkraft qualifiziert katholischen Religionsunterricht erteilt. Gleichzeitig erklärt die Lehrkraft mit der Entgegennahme der Missio Canonica ihre Bereitschaft, Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der Katholischen Kirche zu erteilen.