„Da ist noch Luft nach oben“:
Thesen für einen herausfordernden Religionsunterricht
Einen Schlussstein setzen! Dann ist - wie auch in der Bibel verwendet - der „Bau“ vollendet. Für mich war heuer die Jahrestagung der Schlussstein als Referent der Diözese Augsburg für die Beruflichen Schulen, bevor ich im Herbst in den Ruhestand gehen werde. Und was für ein Schlussstein: Mit Herrn Prof. Dr. Hans Mendl von der Universität Passau konnten wir einen führenden sowie in der Lehrerausbildung und Fortbildung beheimateten Religionspädagogen und Didaktiker gewinnen. In einem profunden Vortrag wurde der Stand der religionspädagogischen Forschung nicht nur dargelegt, sondern reflektiert angeboten. Aus der Wertschätzung jetziger (Lern-) Situationen, die von den Religionslehrkräften an den beruflichen Schulen (inkl. FOS / BOS und FAK) laut Herrn Prof. Mendl täglich mit großer Expertise gestaltet werden, entwickelte er ein Portfolio an Anregungen, aber auch Forderungen an einen sich stets weiterentwickelnden Religionsunterricht. Dass die Rolle der Lehrkräfte aufgrund von Untersuchungen wieder stärker im Mittelpunkt stehen muss, war nur eine der viel beachteten Ausführungen. Anschließend an den multiperspektivischen Input war Zeit für einen intensiven Austausch im Plenum. Der ganz besondere Mehrwert dieser Tagung bestand in der praktischen Phase: Ein Füllhorn von unterrichtlichen Materialien, Ideen und Konzepten, die allesamt einen handlungsorientierten, schülerzentrierten und kreativen Unterricht initiieren, wurde von Herrn Prof. Mendl für den Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag quasi „ausgeschüttet“. Selten konnte in St. Ottilien eine solche große Zahl an qualifizierten, nachhaltigen Workshops angeboten werden, von denen jeder einzelne die Teilnehmenden motiviert hat! „Jesus Sprayer“ haben sich verwirklichen können, Bibeltexte wurden in Bewegung und Rap umgesetzt - um nur eine kleine Auswahl der 10 AGs zu nennen. Die Lehrkräfte haben in ihrem Engagement sowie in ihrer begeisterten und begeisternden Arbeit gezeigt, wie viel sie an ihre Schulen in den Unterricht mitnehmen können. Und das ist ja letztendlich der Sinn und Zweck einer Fortbildung!
Im Gottesdienst mit Erzabt Wolfgang, den gemeinsamen Mahlzeiten, im Gebet der Morgenandacht am Samstag (herzlichen Dank an unseren Kollegen Herrn Gruber!) und dann noch bei den anstehenden Verabschiedungen sowie vielen persönlichen Begegnungen war der Geist dieser Tagung in St. Ottilien deutlich spürbar: Teil einer wertschätzenden Gemeinschaft der Religionslehrer und Religionslehrinnen an den Beruflichen Schulen zu sein! Herr Bullinger und Frau Schindler-Beierweck können nach einem hoch engagierten, erfolgreichen RL-Leben an ihren Schulen in den Ruhestand gehen und wurden von uns am Freitag Abend verabschiedet. Dass ich selbst dazu mit so viel Empathie, tollen Einlagen und vielen Darbietungen in meinen Abschied (im Herbst d. J.) begleitet wurde, hat mich zutiefst berührt! Dafür kann ich Ihnen allen nur von Herzen danken, besonders auch den ehemaligen lieben Kollegen, die extra angereist sind und mich sowie alle mit ihren Songs zutiefst angerührt haben! Wer Teil einer solchen Gemeinschaft sein darf, kann sich nur glücklich schätzen! Dank an die Regierung Schwaben, wieder vertreten durch Herrn Satzger, für die immer hervorragende Zusammenarbeit und seine anerkennenden Worte zum Ende meiner Laufbahn. Herzlichen Dank auch an Frau Dr. Kristina Roth, Leiterin der Schulabteilung, die unsere Jahrestagung begleitet und gezeigt hat, wie wichtig ihr der BSRU ist. Und von Herzen Dank für die wundervolle Würdigung meiner 21 Jahre in der Abteilung am Freitag Abend!
Und dann war da noch der Weg-Segen von Edgar Wagner im Rahmen der Verabschiedungen . . . besonders und einzigartig.
Alles Gute und Gottes Segen, Ihr Meinrad Hörwick!
Der nächste Termin für die Jahrestagung in St. Ottilien 2025 steht bereits wieder fest: am 09. / 10. Mai werden Sie mit neuem Referenten die Tradition weiterführen können. Herr Richter hat sich auf der Tagung vorgestellt und wurde kurz eingeführt von Frau Dr. Roth und mir: Alle guten Wünsche für den Neuanfang im Schulreferat ab Herbst 2024!
StD i. K. Meinrad Hörwick, Referent Berufsbildende Schulen, Diözese Augsburg, Juni 2024