Etwa 270 Religionslehrerinnen und Religionslehrer der Diözese Augsburg sind der Einladung der Abteilung Schule und Religionsunterricht gefolgt und haben am „Tag der Religionslehrer/-innen“ am Samstag, 23. Juli 2011, im Augsburger Haus St. Ulrich teilgenommen. In diesem Jahr stand der Fortbildungstag unter dem Motto: „Religion erleben. Wo Glaube spürbar wird.“ Es wurde der Frage nachgegangen: "Wo gibt es in unserer offenen Gesellschaft Orte und Lebenswelten, um Religion zu erleben, wo wird heute Glaube spürbar?
Nach dem Gottesdienst mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger in der Basilika St. Ulrich und Afra hielt Prof. Dr. Hans Mendl von der Universität Passau das Hauptreferat im Haus Sankt Ulrich. Zu dem Thema „Religion erleben“ stellte der Religionspädagoge die Situation der Schüler folgendermaßen dar: „Die religiöse Sozialisation der Schüler hat abgenommen und nimmt weiter ab.“ Den Schülern fehle explizites religiöses Erfahrungswissen, führte Prof. Mendl aus. Ziel des heutigen Religionsunterrichts müsse es laut Mendl sein, „dass Kinder und Jugendliche in Sachen ‚Religion’ kompetent werden.“
Er stellte das Modell des „Performativen Religionsunterrichts“ vor. „Performative Unterrichtsformen laden zu religiösem Handeln ein“, sagte Professor Mendl. Religionslehrer können den Schülern Anstöße für ihren Glauben geben, ob diese allerdings Frucht tragen, hänge allein von den Schülern ab, erklärte Mendl den anwesenden Lehrern.
Vertieft wurden die Impulse des Hauptreferenten in den Arbeitskreisen am Nachmittag. Die Inhalte der einzelnen Arbeitskreise orientierten sich am Thema, Schülerinnen und Schülernn Glaube „vor Ort“ kennen lernen zu lassen, wie z.B. im Hospiz oder in der CitySeelsorge, in Erfahrungsräumen von Kirche und Schule, in künstlerischen und virtuellen Bereichen oder in Innenwelten des Menschen.
Neben der fachlichen Fortbildung bot der Tag der Religionslehrer/-innen aber auch - nicht weniger wichtig - den Erfahrungsaustausch und die Möglichkeit der Begegnung von Lehrkräften aller Schularten.