Wie es sich anfühlt, Theologiestudent/-in an der Uni Augsburg zu sein, konnten rund 180 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe am diesjährigen Schnuppertag „Lust auf Theologie?“ erleben. Seit 15 Jahren richtet die Katholisch-Theologische Fakultät gemeinsam mit der Abteilung Schule und Religionsunterricht der Diözese Augsburg diese Veranstaltung aus, bei der sich interessierte Jugendliche über das Theologiestudium und die damit möglichen Berufsfelder informieren können. Die Resonanz ist über die Jahre hin erfreulich hoch.
Nach der Begrüßung im Haus Edith Stein der Katholischen Hochschulgemeinde startete der Schnuppertag für die Jugendlichen, die von Gymnasien aus der ganzen Diözese nach Augsburg gekommen waren, mit einer gemeinsamen Vorlesung von Prof. Dr. Georg Langenhorst, Lehrstuhlinhaber für Didaktik des katholischen Religionsunterrichts und Religionspädagogik, und seinem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Matthias Werner zum anspruchsvollen Thema Trinität. Nach Ansätzen der biblischen, historischen und systematischen Annäherung wurden didaktische Zugänge vertieft. Dabei richtete sich der Blick auch auf unsere heutige gesellschaftliche Realität in der Zustimmung zum Trinitätsglauben, und es wurden jugendnahe Beispiele aus der modernen Medienwelt danach befragt, wie dort Gott zur Darstellung kommt. Sehr interessiert waren die Schülerinnen und Schüler dabei, diese vielschichtigen Aspekte der Theologie und ihrer Teilbereiche exemplarisch kennenzulernen. Nach der Vorlesung standen ein Mittagessen in der Uni-Mensa mit gewohnt reichhaltiger Auswahl und eine Führung über den Campus auf dem Plan. Dabei konnten sich die Schülerinnen und Schüler mit Studierenden der Theologie über Fragen zum Studentenleben und Unialltag austauschen. Am Nachmittag wurden nach einem kurzen Infoblock zum Verlauf und Inhalt eines Theologiestudiums die verschiedenen Berufsbereiche von Theologen vorgestellt.
„Beim Schnuppertag wollen wir vor allem aufzeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten sich mit einem Theologiestudium auftun können, und zugleich interessante Informationen aus erster Hand über Berufe bieten, die theologisch ausgerichtet sind“, eröffnete Oberstudiendirektor i. K. Bernhard Rößner, Leiter der Abteilung Schule und Religionsunterricht, den zweiten Teil des Infotages. Vertreterinnen und Vertreter aus den Berufsgruppen für Lehramt in verschiedenen Schularten, Priesteramt, Pastoralreferent/-in und Journalismus präsentierten ihren Beruf und luden die Schülerinnen und Schüler ein, in kleinen Gesprächsgruppen mehr über den jeweiligen Beruf und den Weg dorthin zu erfahren. Neu war dieses Jahr ein zusätzlicher Workshop zum Thema Berufungscoaching, zu dem zwei Mitarbeiterinnen der österreichischen Diözese Feldkirch angereist waren.
Für die Abteilung Schule und Religionsunterricht wurde der Tag von den Mentoren für Lehramtsstudierende mit Katholischer Religionslehre Frater Florian Moscher und Heidi Esch organisiert. Beiden Mentoren ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler einige neue berufliche Anregungen mitnehmen, eventuell bestärkt werden auf ihrem Weg und die Zusage, dass Gott in dieser nicht immer leichten Phase der Berufsfindung mit dabei ist. Ca. dreißig Studierende halfen darüber hinaus engagiert beim Aufbau, den Campus-Führungen und bei der Betreuung der Schüler/-innen in Kleingruppen mit. Einen besonderen, von ihr selbst erprobten Tipp, gab Heidi Esch den Jugendlichen zum Abschluss mit auf den Weg. Hilfreich sei es, auch einmal Gott zu befragen, welchen Beruf man ergreifen solle: „Ich möchte euch ermutigen, immer wieder in die Stille zu gehen, um die Stimme Gottes zu hören.”