Flohmärkte bieten Faszinierendes – oft aber auch einfach nur Schund und Dinge, die keiner mehr haben mag. Die besten Stücke werden gut sichtbar auf dem Tisch präsentiert und den Käuferinnen und Käufern angeboten. Alles, was man „nur so“ dabei hat und vielleicht auch verschenken möchte, liegt hingegen unter dem Tisch – für jene, die genauer hinschauen und nicht nur mit oberflächlichem Blick durch die Reihen gehen.
Dort entdecke ich ein Kruzifix, achtlos in einem „Kruscht-Korb“ zwischen altem Badvorleger und Weihnachtsdeko. Sicherlich hing dieses Kruzifix einst gut sichtbar im Herrgottswinkel – an einem Ort, an dem man sich zum Tisch versammelte und das Kreuz im Blick hatte. Nun aber scheint dieser Jesus am Kreuz nicht mehr gebraucht zu werden: Er hat keinen Platz mehr oben auf dem Tisch und ist nicht einmal mehr unter den Verkaufsobjekten präsent.
Die Frage drängt sich auf: Welchen Platz nimmt Gott bei uns ein?Wo und wie machen wir unseren Glauben an Jesus sichtbar?
Gerade zu Schulbeginn, wenn wir unseren Schülerinnen und Schülern wieder begegnen, merken wir oft: Der Platz, den sie ihrem Glauben einräumen, ist manchmal wie „unter dem Tisch“ – nicht mehr präsent oder kaum noch wahrgenommen. Mit unserem Religionsunterricht können wir Anregungen geben, Beispiele aufzeigen und Wege eröffnen, wie Gott im Leben der Menschen – im Leben jedes Einzelnen – eine Rolle spielen kann und will.
Unser Gott ist ein Gott der Gemeinschaft und der Beziehung. Und er gehört weder „unter den Tisch“ noch als alte Ware auf den Flohmarkttisch – sondern mitten ins Leben.
Viele gute Ideen für einen bereichernden Unterricht!
Gerda Harprath