Wohl kaum ein Heiliger hat in den letzten Jahren so eine steile Karriere hingelegt wie Valentin, dessen Fest am 14. Februar gefeiert wird. Obwohl wir über sein Leben nur wenig Gesichertes wissen, ist sein Namenstag heute für unzählige Menschen mit dem Verschenken von Blumen an einen geliebten Menschen verbunden. Der Legende nach war Valentin im dritten Jahrhundert Bischof von Terni und traute, trotz des Verbots des Kaisers, christliche Paare. Dabei schenkte er ihnen Rosen aus seinem Garten, um zu verdeutlichen, was es mit der Liebe auf sich hat. Denn Rosen haben…
… einen langen Stiel, denn nur wer geduldig und langmütig ist, wer immer wieder nach dem Ursprung der eigenen Liebesbeziehung gräbt und aus ihm heraus zu leben versucht, kann auch in der Liebe wachsen und beständig sein;
… Dornen, an denen wir uns wieder und wieder stechen. Wirklich lieben heißt nämlich auch, Tränen und Verletzungen auszuhalten;
… eine wunderschöne Blüte, weil die Liebe uns als Menschen erst richtig zum Strahlen bringt.
Der heilige Valentin hat aus Liebe zu Gott und den Menschen schlussendlich sein ganzes Herzblut hingegeben. Weil ihm Beziehungen wichtiger waren als Gesetze, ist er als Märtyrer gestorben. So erzählt seine Legende von dem, was schon im Alten Testament das Hohelied der Liebe ausdrückt:
Stark wie der Tod ist die Liebe,
die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt!
Ihre Gluten sind Feuergluten,
gewaltige Flammen.
Mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen,
auch Ströme schwemmen sie nicht hinweg.
Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses,
nur verachten würde man ihn. (Hld 8,6-7)
Ich wünsche Euch von Herzen, dass Ihr auch in diesen nicht ganz einfachen Zeiten etwas von der Ausdauer, dem Glühen und der Leidenschaft spüren könnt, das den Heiligen Valentin ausgezeichnet hat!
Euer
Martin Blay