Heute möchten wir Ihnen ein ganz besonderes Buch ans Herz legen: „Nie mehr Oma-Lina-Tag“.
Unsere Kollegin Michaela Grimminger aus dem Fachbereich KiS hat das berührende Bilderbuch für Sie gelesen – und stellt es Ihnen gerne vor.
Einfühlsam erzählt und liebevoll illustriert, begleitet es Kinder – besonders im Grundschulalter – bei kleinen und großen Abschieden: Dieses Buch bietet Raum für Trauer, Trost und Gespräche. Ein wertvoller Impuls für Schule, Familie und pastorale Begleitung!
Jeden Mittwoch holt Oma Lina – die eigentlich die Nachbarin ist – Jasper von der Schule ab und backt mit ihm leckere Pfannkuchen nach ihrem Geheimrezept. Doch an diesem Mittwoch holt ihn seine Mutter ab und berichtet, dass Oma Lina heute noch ins Krankenhaus muss.
Jasper kann sie zuhause noch sprechen und sie gibt ihm ihr Pfannkuchenheft mit der Bitte, weiter Backen zu üben, während sie im Krankenhaus ist. Er ist ein wenig traurig und hat am Abend gar keinen richtigen Hunger. Seine Eltern erklären ihm, dass Lina Probleme mit dem Herzen hat und der Arzt sich Sorgen macht. Jasper interessiert, wie das eigentlich ist, wenn jemand stirbt und sein Vater erklärt ihm, was große und kleine Abschiede sind.
Am nächsten Tag kommt der Anruf, dass Lina gestorben ist, weil ihr Herz alt war und aufgehört hat zu schlagen. Zusammen fahren sie noch ins Krankenhaus, um dort Abschied zu nehmen. Sie ist nun nicht mehr bei ihnen, so erklären sie, sondern bei Gott und dort nie alleine. Wahrscheinlich lebt und lacht sie dort so fröhlich weiter wie auf Erden. Nun muss einiges erledigt werden: sie müssen mit einem Bestatter sprechen, Karten verschicken und einen Sarg aussuchen. Mit einem Pfarrer reden sie über die Trauerfeier, auf der Jasper sogar das Lieblingsgedicht von Oma Lina vorträgt. Sie beten gemeinsam auf dem Friedhof und Jasper verabschiedet sich. Anschließend trinken sie mit allen Freunden von Oma Lina Kaffee und Jasper backt leckere Pfannkuchen nach ihrem Lieblingsrezept.
Mit der Erklärung eines Lebens nach dem Tod bei Gott im Himmel eignet sich das Buch besonders gut für Familien mit einem (christlich-) religiösen Hintergrund sowie für den Einsatz im Religionsunterricht und in der schulpastoralen Begleitung. Es wird gezeigt, dass auch der Tod von Nicht-Verwandten, die einem eine ganze Menge bedeuten, tiefe Trauer hinterlassen kann. Das tröstliche Ende ist wieder ähnlich wie in den meisten anderen Büchern: in der Erinnerung lebt der geliebte Mensch weiter.
Das Buch von Hermien Stellmacher und Barbara Korthues finden Sie hier beim Verlag Thienemann-Esslinger.
Ein weiterer Buchtipp: Ganz ähnlich aufgebaut ist auch „Nie mehr Wolkengucken mit Opa?“ von Martina Baumbach und Verena Körting, ebenfalls erschienen bei Thienemann-Esslinger. Der Opa kommt ins Krankenhaus uns stirbt auch dort. Die Enkelin vermisst ihn sehr, trauert mit der Familie und erlebt die Beerdigung. Hier gibt es die Vorstellung, dass Gott die Seele des Verstorbenen in den Himmel geleitet. Am Ende sieht das Kind den Opa in einer Wolkenformation, wie er in einem Wolkenbaum Kirschen pflückt.