Studienerkundungstag

Einblick in den universitären Alltag: Studienerkundungstag für W-Seminare an der Universität Augsburg

Augsburg, 25. Februar 2025 – Wie sieht religiöse Bildung in der Zukunft aus? Mit welchen Fragen setzen sich Theologie und Ethik im digitalen Zeitalter auseinander? Diesen und weiteren Themen widmeten sich die Teilnehmenden des Studienerkundungstags an der Universität Augsburg. Schülerinnen und Schüler der W-Seminare mit dem Leitfach Katholische oder Evangelische Religion waren eingeladen, einen Tag lang „Uniluft zu schnuppern“ und sich mit aktuellen Zukunftsfragen des Menschen aus theologischer Perspektive auseinanderzusetzen.

Organisiert wurde der Tag von der Katholisch-Theologischen Fakultät, dem Institut für Evangelische Theologie sowie der Abteilung Schule und Religionsunterricht des Bistums Augsburg. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Prof. Dr. Georg Langenhorst (Lehrstuhl für Didaktik des Katholischen Religionsunterrichts/Religionspädagogik) bedankte sich Dr. Kristina Roth (Leitung der Abteilung Schule und Religionsunterricht im Bistum Augsburg) bei allen Beteiligten; u. a. bei StDin Katharina Merkt (Fachreferentin für Kath. Religionsunterricht an der MB-Dienststelle Schwaben) für die organisatorische und bei der Evangelischen Landeskirche für die finanzielle Unterstützung. Dr. Matthias Werner (Lehrstuhl für Didaktik des Katholischen Religionsunterrichts/Religionspädagogik) moderierte die Veranstaltung, die mit zwei hochaktuellen Vorträgen startete.

Den Auftakt machte Prof. Dr. Elisabeth Naurath (Lehrstuhl für Evangelische Theologie – Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts) mit dem Vortrag „Wie können wir Frieden lernen? Religiöse Bildung als Friedensbildung“. Sie zeigte auf, dass Friedensbildung untrennbar mit Demokratieerziehung und dem Einsatz für Menschenrechte verbunden ist – ein Thema, das besonders in der heutigen Zeit von hoher Relevanz ist.

Anschließend widmete sich Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl (Lehrstuhl für Moraltheologie) einem ethischen Zukunftsthema: „Künstliche Intelligenz und Religion – was erwartet uns in der Zukunft und welche neuen religiösen Fragen kommen auf?“ Sie stellte verschiedene Argumente zur Nutzung von KI vor und diskutierte insbesondere die ethischen Fragen rund um sogenannte „Deathbots“ – KI-gestützte Programme, die Hinterbliebenen ermöglichen, mit verstorbenen Angehörigen zu „kommunizieren“. Die Schülerinnen und Schüler wurden durch eine Abstimmung aktiv in die Diskussion eingebunden und äußerten in einer lebhaften Fragerunde ihre Gedanken und Bedenken zur ethischen Vertretbarkeit solcher Technologien.

Nach den Vorlesungen folgte der Wechsel zu einer praxisorientierteren universitären Lehrform – dem Seminar. Dr. Matthias Adrian, Dr. Matthias Werner, Luisa Beck und Dr. Tim Zeelen luden die Schülerinnen und Schüler durch freie Wahl ein, sich in vier thematischen Seminaren – von neutestamentlicher Wissenschaft über Religionspädagogik hin zur Moraltheologie – mit unterschiedlichen Themen auseinanderzusetzen. In den Seminaren konnten die Teilnehmenden in Kleingruppen arbeiten, diskutieren und theologische Fragestellungen vertiefen. Währenddessen hatten die begleitenden Lehrkräfte die Möglichkeit, sich unter der Leitung von Marcus Beck (Lehrstuhl für Evangelische Theologie/Religionspädagogik) und Michaela Christa (Fachreferentin für Gymnasien/Abteilung Schule und Religionsunterricht) im „Theologischen Café“ über Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten zu informieren. Eine wichtige Grundlage, um die Schülerinnen und Schüler sensibel bei der Studiengangswahl zu begleiten und auch die eigene Fortbildung in den Blick zu nehmen.

Ein weiteres Highlight war das gemeinsame Mittagessen in der Mensa – eine Gelegenheit für die Schülerinnen und Schüler, noch mehr authentische Einblicke in das Unileben zu erhalten.

Am Nachmittag standen zwei Wahlangebote auf dem Programm: In einer Führung durch die Universitätsbibliothek mit Dipl.-Bibl. Patrick Frauenrath konnten die Teilnehmenden die wissenschaftlichen Ressourcen und Recherchemöglichkeiten der Hochschule kennenlernen. Parallel dazu gaben Dr. Martin Blay und Pfr. Tobias Wittenberg vom Mentorat und der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) wertvolle Einblicke in das Studium als Lebensphase. In Gesprächen mit Studierenden konnten die Schülerinnen und Schüler aus erster Hand erfahren, wie es sich anfühlt, Theologie zu studieren.

Der Studienerkundungstag bot eine gelungene Mischung aus theoretischem Input, praxisnahen Seminaren und persönlichen Begegnungen. Die Teilnehmenden gingen mit wertvollen Eindrücken, neuen Perspektiven und vielleicht sogar einer konkreteren Vorstellung über ihre eigene Studienwahl nach Hause.