Strafrecht und Chrsitentum Bd. 2
Eugen Drewermann
Eigentlich weiß es jede/r: Fehlbare Menschen können nicht über die Fehler anderer zu Gericht sitzen. Ist wenigstens Gott gerecht? Gott sei Dank nicht! Der Kern der Botschaft Jesu lautet vielmehr: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldner/innen“.
Wie gewinnen wir diese Einsicht im Rahmen unseres Strafsystems zurück? Dazu untersucht Eugen Drewermann in diesem Band Vorstellungen des Strafrechts im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Im Mittelalter haben Papst und Kaiser aus »Gott« ein Mittel ihres Machterhalts gemacht, und beide scheiterten. Das Reich zerfiel in Fürstentümer und Nationalstaaten; die Kirche versuchte die Herrschaft über ihre Gläubigen durch Angst zu erhalten. Erst die Befreiung des Politischen aus den Händen der Kirche ermöglichte eine gewisse Humanisierung des Strafens. Doch auch die Gerechtigkeit der staatlichen Gesetze wird uns Menschen nicht gerecht. Nur wenn wir die Gesetzlichkeit durch Güte überwinden, finden wir zu uns selbst zurück.
Ostfildern (Patmos Verlag) 2021, 816 Seiten
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